
Der Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) besuchte kürzlich die Schäferei Schmidt in Maibach. Ziel seines Besuchs war es, den Landwirten zuzuhören und deren Herausforderungen zu verstehen. In Hessen stehen die Landwirte vor zahlreichen Schwierigkeiten, darunter Tierseuchen wie die Blauzungenkrankheit und die Afrikanische Schweinepest, extremes Wetter, Diebstahl und steigende Kosten. Diese Problematik wurde auch von anderen Akteuren der Branche aufgegriffen.
Bisherige Maßnahmen der hessischen Regierung zur Abfederung von Ernteausfällen waren nur kurzfristige Lösungen. Jung plant daher einen langfristigen Ansatz, der die Landwirte nicht nur als Betroffene, sondern auch als aktive Mitgestalter ihrer Absicherung sieht. Ein zentraler Bestandteil dieses neuen Modells ist die Einführung der „Hessen-Police“, einer Versicherung, die für die Subventionierung von Ernteausfällen durch Frost, Hochwasser, Dürre und Hagel gedacht ist. Gespräche mit dem Hessischen Bauernverband und verschiedenen Versicherungsunternehmen laufen bereits, um dieses Konzept zu konkretisieren.
Langfristige Lösungen für Landwirte
Ein besonders wichtiger Aspekt der neuen Regelung ist, dass Landwirte, die keine Versicherung abschließen, in Zukunft von staatlichen Subventionen ausgeschlossen werden. Jung forderte die Landwirte daher auf, in ihre eigene Absicherung zu investieren, um künftig staatliche Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Die ersten Anträge für die neue Versicherung können voraussichtlich erst im Herbst 2026 gestellt werden, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Die Herausforderungen der Landwirte sind nicht nur eine Frage der finanziellen Einbußen, sondern auch der Liquidität. Ein Risikoüberwälzen auf Dritte, wie beispielsweise auf Versicherungsunternehmen, erweist sich als sinnvoll. Kleinere Verluste können schnell zu existenzbedrohenden Einbußen führen. Daher ist es wichtig, die richtige Versicherungspolice zu wählen, die sowohl direkte als auch indirekte Betroffenheit im Versicherungsschutz berücksichtigt. Diesen Punkt hebt auch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hervor, die die Notwendigkeit einer umfassenden Risikoanalyse und eines effektiven Risikomanagements unterstreicht.
Mehrgefahrenversicherungen in der Landwirtschaft
Das Risikomanagement in der Landwirtschaft fordert die Betriebsleiter auf, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Risiken zielführend zu steuern. Finanzielle Einbußen können in Zeiten des Erlös-Ausbleibens bei gleichzeitig steigenden Kosten gravierend sein. Die DLG berichtet, dass Ertragsschadenversicherungen eine Sonderform der Betriebsunterbrechungsversicherung sind, die gegen finanzielle Schäden aufgrund anzeigepflichtiger Tierseuchen absichern.
Ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg dieser Versicherungen ist die richtige Wahl des Versicherungsunternehmens. Bei einem Schadenfall muss die gewohnte Liquidität gewährleistet bleiben. Daher ist eine umfassende und wahrheitsgemäße Angabe von Leistungsdaten bei der Versicherung notwendig und Unterversicherung sollte unbedingt vermieden werden.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Herausforderungen für Landwirte in Hessen nur mit einem starken Fokus auf Risikomanagement und langfristige Versicherungsstrategien angegangen werden können. Die Entwicklung der „Hessen-Police“ könnte in diesem Kontext ein Schritt in die richtige Richtung sein, um die Landwirte effektiver abzusichern.
Für weitere Informationen zu den besonderen Versicherungskonzepten in der Landwirtschaft siehe auch die DLG-Vorgaben zur Mehrgefahrenversicherung und den Bericht über die Hessen-Police.