
Der Markt für S-Pedelecs, eine spezielle Kategorie von Elektrofahrzeugen, hat sich in den letzten Jahren stabil entwickelt. Im Jahr 2025 wurden jährlich rund 10.000 S-Pedelecs verkauft, was seit 2022 konstant geblieben ist. Im Vergleich zu den Verkaufszahlen von E-Bikes, die 2024 bei etwa 2,1 Millionen lagen, bleibt das S-Pedelec ein Nischenprodukt. Diese Fahrzeuge bieten eine motorunterstützte Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h und sind rechtlich als Kleinkrafträder klassifiziert.
Für die Nutzung von S-Pedelecs gelten spezielle Anforderungen. Dazu gehört das Führen eines Kfz-Versicherungskennzeichens, die Verpflichtung zum Tragen eines Helms, sowie ein Mofa-Führerschein der Klasse AM, der ab 16 Jahren erworben werden kann. Test.de berichtet, dass S-Pedelecs mit einer maximalen Nennleistung von bis zu 4.000 Watt ausgestattet sind, während gewöhnliche Pedelecs lediglich 250 Watt unterstützen.
Versicherungsanforderungen und Kosten
S-Pedelecs benötigen eine Kfz-Haftpflichtversicherung, deren Kosten bei Versicherungsanbietern wie Huk-Coburg, Allianz und R+V etwa bei 30 Euro pro Jahr starten. Der Teilkasko-Schutz, oft empfohlen, um gegen Diebstahl abzusichern, kann zusätzliche Kosten von bis zu 70 Euro pro Jahr verursachen. Diese Fahrräder haben in Deutschland einen hohen Wert, in der Regel mehrere Tausend Euro. Laut Fahrrad XXL ist außerdem eine Helmpflicht einzuhalten; empfohlene Helme sollten das ECE-R-22.05-Zertifikat besitzen.
Zusätzlich sind für S-Pedelecs spezifische technische Merkmale vorgeschrieben. Dazu zählen ein serienmäßiger Rückspiegel, beleuchtete Versicherungskennzeichen und Sicherheitselemente wie gelbe Seitenstrahler und Bremslichter, die seit 2018 Pflicht sind. Der Besitz und das Fahren dieser Fahrzeuge sind an strenge Vorschriften gebunden, die darauf abzielen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.
Rolle der S-Pedelecs im Pendelverkehr
Mit einem durchschnittlichen Arbeitsweg von 16 bis 17 Kilometern bieten S-Pedelecs eine attraktive Alternative zu anderen Verkehrsmitteln für Strecken über 10 bis 12 Kilometer. Diese Modelle erfreuen sich zunehmend zunehmender Beliebtheit, insbesondere bei Männern mittleren Alters. Dennoch müssen S-Pedelecs besondere Einschränkungen beachten: Sie sind nicht auf Radwegen zugelassen, mit wenigen Ausnahmen wie in Tübingen oder seit 2023 in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Radschnellwege werden derzeit als sinnvolle Infrastruktur für S-Pedelecs diskutiert, da der Ausschluss dieser Fahrzeuge von einer nachhaltigen Verkehrsnutzung als problematisch angesehen wird. Im Jahr 2017 machten S-Pedelecs lediglich 1% der verkauften E-Bikes aus, was etwa 7.000 Einheiten entspricht, ein Zeichen dafür, dass hier noch Potenzial für weiteres Wachstum vorhanden ist.