
Die Sorgen der Deutschen vor einem anhaltend unsicheren globalen Umfeld wachsen, insbesondere nach der Wiederwahl von Donald Trump. Eine Umfrage der Direktbank ING zeigt, dass der Anteil der Befragten, die die US-Politik als größte geopolitische Unsicherheit ansehen, von 13% auf 26,7% angestiegen ist. Dies geschieht vor dem backdrop eines von Konflikten und wirtschaftlicher Unsicherheit dominierten Zeitgeschehens.
Der Krieg in der Ukraine bleibt laut den Ergebnissen der Umfrage der wichtigste Unsicherheitsfaktor für die Bundesbürger, mit 34,6% der Stimmen. Diese geopolitischen Spannungen verstärken die tieferliegenden Sorgen um die nationale wirtschaftliche Lage.
Wirtschaftliche Belastungen und Inflation
Besonders prägnant sind die Ängste vor der wirtschaftlichen Entwicklung, die von 44% der Befragten als größte Belastung der aktuellen Situation wahrgenommen werden. Trotz eines Rückgangs der Inflationsrate auf 2,0% bleiben fast 40% der Bürger besorgt über steigende Preise und die allgemeine Teuerung.
Der Verbraucherpreisindex (VPI), der die Preisentwicklung für alle Waren und Dienstleistungen misst, die Haushalte in Deutschland kaufen, ist ein wichtiger Indikator für die Inflation.
Das Statistische Bundesamt betont die Bedeutung des VPI sowohl für die Inflationsmessung als auch als Kompensationsmaßstab für Empfänger wiederkehrender Zahlungen. Die jährliche Veränderungsrate des VPI gibt somit die Inflation in Deutschland an und wird von Verbraucher:innen genau beobachtet.
Sparverhalten der Verbraucher
In der gegenwärtigen Lage reagieren viele Verbraucher mit „Angstsparen“. Laut der Umfrage von ING reduzieren 51% derjenigen, die sich um die wirtschaftliche Lage sorgen, ihre Ausgaben. Fast ein Drittel von ihnen gibt an, mehr zu sparen. Diese Verhaltensänderung hat weitreichende Auswirkungen auf den Privatkonsum, der laut den ING-Volkswirten im Jahr 2025 voraussichtlich keine positiven Impulse zur wirtschaftlichen Erholung liefern wird.
Der VPI selbst wird regelmäßig überarbeitet, die letzte Basisjahrumstellung fand im Februar 2023 statt. Die Berechnung des Index erfolgt auf der Grundlage eines Warenkorbs, der rund 700 Güter und Dienstleistungen umfasst, wobei sich die Ausgabenanteile nach einem speziellen Wägungsschema richten. Diese Methodik trägt dazu bei, die Inflationsrate genau abzubilden und ein klares Bild der wirtschaftlichen Lage zu präsentieren.
Zusammengefasst zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Herausforderungen durch geopolitische Unsicherheiten, wirtschaftliche Sorgen und Inflation den Alltag der Deutschen maßgeblich beeinflussen. Die Politik und die Marktbeobachter stehen vor der Aufgabe, diesen Unsicherheiten entgegenzuwirken und die Konsumstimmung zu verbessern.