
Der chinesische Automobilhersteller BYD setzt bei seiner Strategie auf Elektromobilität sowie fortschrittliche Assistenzsysteme. Merkmale dieser Strategie sind heute besonders in Shenzhen sichtbar geworden, wo am Montag das neue Assistenzsystempaket „God’s Eye“ vorgestellt wurde. Dieses innovative Paket wird in drei unterschiedlichen Varianten angeboten: „God’s Eye C“, „God’s Eye B“ und „God’s Eye A“.
Das Basissystem, „God’s Eye C“, bildet den Einstieg in das Angebot und umfasst ein umfassendes Kamerasystem mit insgesamt 12 Kameras, darunter drei Frontkameras, fünf Panoramakameras und vier Kameras für eine Rundumsicht. Unterstützt wird das System durch ein Netzwerk von zwölf Ultraschallsensoren, die mit einer Genauigkeit von einem Zentimeter messen. Ebenfalls Bestandteil ist eine Recheneinheit namens DiPilot, die eine maximale Rechenleistung von 100 TOPS erreicht. Diese Technologien ermöglichen eine 360-Grad-Überwachung und vorausschauende Blickweiten von bis zu 300 Metern.
Versicherung für autonomes Parken
Zusätzlich zum Assistenzpaket bietet BYD eine spezielle Versicherung für autonomes Parken an. Diese Versicherung ist im Paket enthalten und deckt nicht nur die Reparaturkosten des eigenen Fahrzeugs, sondern auch Schäden am Besitz Dritter und mögliche Kompensationen für Verletzungen. Interessanterweise bleibt diese Versicherung auch gültig, wenn ein Gericht den Hersteller für schuldig erklärt. Allerdings ist sie vorerst nur in China verfügbar. Im Falle eines Versicherungsfalls können Fahrer den BYD-Service kontaktieren, was eine zusätzliche Sicherheit bietet.
Die weiteren Varianten des Systems, „God’s Eye B“ und „God’s Eye A“, zeichnen sich durch verbesserte Sensorik aus. „God’s Eye B“ integriert Lidar-Technologie und wird in den BYD-Tochtermarken Denza und Fang Cheng Bao sowie in einigen Flaggschiff-Fahrzeugen von BYD eingesetzt. Es kommt mit einer Recheneinheit von 300 TOPS, während die höchste Variante, „God’s Eye A“, in den Modellen der Marke Yangwang verbaut wird und mit einer Rechenleistung von 600 TOPS durch das DiPilot 600-System arbeitet. Diese Modelle nutzen zudem Daten von drei Lidar-Systemen.
Funktionen und Zukunftsperspektiven
Das „God’s Eye“-System bietet eine Vielzahl an Funktionen, einschließlich der Erkennung von Spurabweichungen, Verkehrszeichen und Hindernissen in Echtzeit. Es kann selbstständig reagieren, indem es beispielsweise gegenlenkt, Tempomanagement betreibt oder Notbremsungen ausführt. Ein besonders beeindruckendes Feature ist die Fähigkeit, selbstständig einzuparken.
Mit der Integration von KI-gestützter Cloud-Anbindung und 5G-Technologie plant BYD, neue Maßstäbe im Bereich des autonomen Fahrens zu setzen. Aktuell nutzen bereits über eine Million Fahrzeuge die Version „God’s Eye ADAS“, was auf den großen Erfolg dieser Technologie bei den Nutzern hinweist. In Anbetracht der rasanten Entwicklung in der Automobilindustrie könnte das eigenhändige Einparken und das menschengesteuerte Fahren bald der Vergangenheit angehören.
Die Frage nach dem genauen Zeitpunkt der Markteinführung von Fahrzeugen mit dem neuen „God’s Eye“-System bleibt jedoch vorerst ungeklärt, während die Erwartungen an die Weiterentwicklungen dieses innovativen Pakets hoch sind.