
Immer mehr Saarländerinnen und Saarländer sind aktuell an einer Veränderung ihrer Wohnsituation interessiert. Eine Umfrage der Markt- und Meinungsforschungsfirma You Gov, durchgeführt im Auftrag der Commerzbank, zeigt, dass die Ansprüche an das eigene Zuhause steigen. Insbesondere der Wunsch nach mehr Wohnraum sowie nach einem Balkon oder Garten haben nachgegangen. Während die jüngere Generation den Trend ins Grüne favorisiert, neigen ältere Menschen dazu, eher in die Stadt ziehen zu wollen. Fast jeder Dritte im Saarland könnte sich sogar vorstellen, in naher Zukunft eine Immobilie zu erwerben, was auf ein wachsendes Interesse an Wohneigentum hindeutet.
Diese Zunahme wird vor allem auf den Rückgang der Bauzinsen zurückgeführt. Im Saarland sind die Preise für Neubauwohnungen in den letzten zehn Jahren nahezu um 70 Prozent gestiegen. Obgleich es in der deutschen Bauwirtschaft zahlreiche Herausforderungen gibt, scheinen die niedrigen Zinsen der Baufinanzierung viele Saarländer zu ermutigen, über den Erwerb von eigenen vier Wänden nachzudenken.
Finanzierung und Fördermittel
Die häufigsten Finanzierungsarten für den Immobilienerwerb umfassen klassische Hypothekendarlehen, Bauspardarlehen sowie verschiedene Fördermittel. Zu den wesentlichen Kriterien bei der Baufinanzierung zählen nicht nur günstige Konditionen, sondern auch das Sondertilgungsrecht und die Möglichkeit, Fördermittel zu nutzen. Die Erschwinglichkeit erscheine als wichtigstes Kriterium für viele Interessierte.
Über 40 Prozent der Altersgruppe zwischen 35 und 45 Jahren sowie von Mehrpersonenhaushalten bekunden ebenfalls Interesse am Kauf von Wohneigentum oder am Hausbau. Berater in Banken raten dazu, sich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu informieren, wie etwa das Programm „Wohneigentum für Familien“.
Die aktuelle Wohnsituation in Deutschland
Die Gründe für den Wohnungsmangel sind vielschichtig und umfassen Faktoren wie die Energiekrise, Materialknappheit, steigende Baukosten und langwierige Genehmigungsverfahren. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, wovon 100.000 Sozialwohnungen sein sollen. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) geht jedoch davon aus, dass dieses Ziel frühestens 2024 erreichbar sein wird.
Die steigenden Wohnraumbedürfnisse, verursacht durch weniger Menschen, die Wohnungen teilen, und einer Zuwanderung von ca. 1,5 Millionen mehr Zu- als Weggezogenen im Jahr 2021, machen die Lage zusätzlich kompliziert. Das Bündnis fordert eine Verdreifachung der Förderung für sozialen Wohnungsbau auf 50 Milliarden Euro und sieht die Digitalisierung sowie die Vereinfachung von Genehmigungs- und Planungsverfahren als Lösungen für die Probleme im Bausektor an.
Der Wohnungsmarkt im Saarland und ganz Deutschland steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor neuen Chancen. Die Saarländer zeigen Interesse an Veränderungen in ihrer Wohnsituation, während gleichzeitig die Notwendigkeit für mehr bezahlbaren Wohnraum für die Zukunft drängt.