
Im Jahr 2024 erlebten Bayern und Baden-Württemberg verheerende Schäden durch Überschwemmungen, die auf eine zunehmende Häufigkeit von Extremwetterereignissen hinweisen. Die Cash Online berichtet, dass Experten übereinstimmend feststellen, dass Deutschland auf zukünftige Wetterextreme unzureichend vorbereitet ist. In den letzten 20 bis 25 Jahren hat die Versicherungswirtschaft einen bemerkenswerten Anstieg der Schäden durch solche Naturereignisse registriert.
Besonders Jahr 2023/24 fiel wegen heftigen Weihnachtshochwassern in Niedersachsen und Bayern ins Gewicht. In dieser Zeit haben sich die Schäden im Sachbereich auf beeindruckende 5,6 Milliarden Euro summiert. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Schäden durch Extremwetter in den letzten zwei Jahrzehnten um 75 % gestiegen sind, was durchschnittlich 3 % pro Jahr ausmacht.
Vorbereitung auf Klimafolgen
Die Umsetzung von präventiven Maßnahmen im Bauwesen und in der Politik bleibt unzureichend. Jährlich entstehen etwa 1.500 Neubauten in Hochwasserzonen, während die Aufklärung über Risiken und Versicherungsschutz dringend notwendig ist. Verbraucher glauben oft, mit ihrer Wohngebäudeversicherung gut geschützt zu sein, ohne sich über entscheidende Deckungslücken im Klaren zu sein.
Die Elementarschadenversicherung hat sich in Deutschland seit Ende der 1990er Jahre von 19 % auf etwa 56 % erhöht, dennoch bleibt der Bedarf an umfassender Aufklärung gegeben. In Niedersachsen liegt die Absicherungsquote bei Elementarschäden in einem Maklerunternehmen bei beeindruckenden 84 %.
Wachsende Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft
Laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherer, vertreten durch Alexander Küsel, verschärfen sich die Herausforderungen durch den Klimawandel. Die Versicherungswirtschaft sieht sich mit Kapazitätsproblemen und steigenden Prämien konfrontiert. Es wird befürchtet, dass die Wohngebäudeversicherungsprämien ohne präventive Maßnahmen durch den Klimawandel sogar verdoppeln könnten.
Ein zentrales Anliegen ist die Frage der Bezahlbarkeit von Elementarschäden. Die Diskussion darüber, wie Staat und Versicherer Verantwortung fair teilen, ist essentiell. Vorschläge zur Verbesserung des Versicherungsschutzes beinhalten unter anderem einen klaren Kernschutz sowie höhere Selbstbeteiligungen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl die Eigenverantwortung der Hausbesitzer als auch staatliche Maßnahmen umfasst, wird gefordert.
Beispielhafte Lösungen aus anderen Ländern, wie aus Florida und Kalifornien, demonstrieren die Belastungen, die Stürme und andere extreme Wetterereignisse auf die Versicherungen ausüben können. Wo Klimaanpassung unzweifelhaft notwendig ist, wird auch ein zentrales Naturgefahrenportal gefordert, um Risiken transparenter zu gestalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Versicherungswelt vor großen Herausforderungen steht: Der Klimawandel und die damit verbundenen Naturgefahren erfordern nicht nur innovative Versicherungslösungen, sondern auch signifikante Investitionen in Prävention und Aufklärung. Martin Jordi, ein Spezialist für Prävention, beobachtet in der Schweiz bereits einen Trend hin zu Gebäuden mit höheren Widerstandsfähigkeitsstandards, was als positives Beispiel für Deutschland dienen könnte. Die MDR hebt hervor, dass ohne solche Maßnahmen die Prämien langfristig steigen und die Versorgungslage für die Verbraucher weiterhin angespannt bleibt.