
In Thüringen stehen große Entwicklungen im Bereich der Windkraft bevor. Geplant sind 66 neue Flächen für Windräder, verteilt auf Nord- und Ostthüringen. Diese Erweiterung wird von den regionalen Planungsverbänden getragen, die im Juni aktuelle Regionalplanentwürfe verabschiedet haben. Die neuen Flächen sind als Vorranggebiete für Windkraft vorgesehen. In Ostthüringen läuft bereits ein Beteiligungsverfahren für die Öffentlichkeit, während in Nordthüringen das Beteiligungsverfahren noch für dieses Jahr vorgesehen ist. Abo Energy hat in elf potenziellen Gebieten bereits Flächen gesichert, was die Grundlage für bis zu 64 Windkraftanlagen mit einer Höhe von 240 Metern und einer Leistung von mindestens sieben Megawatt bildet. Partner des Unternehmens sind Kommunen, landwirtschaftliche Unternehmen und private Landeigentümer. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um die Energiewende zu beschleunigen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.
Doch nicht alle Stimmen sind positiv gegenüber dem Windkraftausbau. In Ostthüringen engagieren sich Bürgerinitiativen gegen den Bau von Windrädern, insbesondere in der Nähe von Hermsdorf. Günter Peupelmann, der Vorsitzende der Bürgerinitiative Holzland, äußert Bedenken gegen die Rodung von Wäldern für Windkraftprojekte. Er betont die identitätsstiftende Bedeutung des Waldes für die Region und macht deutlich, dass die Initiative weiter gegen Windkraftprojekte kämpfen wird. Dies zeigt, dass die Akzeptanz der Bevölkerung für Windkraftprojekte entscheidend ist und dass ein offener Dialog notwendig ist.
Erweiterung des Potenzials für Windkraft
Im Juni 2025 erhöhte die Regionalplanung Ostthüringen die Potenzialflächen für Windkraft aufgrund des „Wind-an-Land-Gesetzes“ von 0,4 % auf 1,7 % der Region. Dies ermöglicht eine umfassendere Nutzung der Windkraftressourcen in der Region und wird von verschiedenen Akteuren begrüßt. Abo Energy hat bereits einen Vollantrag auf Bau und Betrieb des Windparks Sankt Gangloff eingereicht, um von den erweiterten Potenzialflächen zu profitieren. Laut dem Unternehmen wurde ein positiver Vorbescheid für fünf geplante Anlagen am 12. Juli 2024 erteilt, was den Weg für den Bau ebnet.
Es gab eine Vielzahl von rechtlichen und planerischen Schritten, die den Fortschritt der Windkraftprojekte in Thüringen beeinflusst haben. Ein Beispiel hierfür ist das erfolgreiche Widerspruchsverfahren gegen eine Ablehnung des Vorbescheids, das im August 2023 seinen Abschluss fand. Zudem wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Windkraft ein Faktor für den Waldumbau in Thüringen sein könnte. In der Vergangenheit gab es mehrere Rückschläge, aber auch Erfolge – wie die Normenkontrollklage, die gegen die Veränderungssperre des Planungszweckverbandes Kreuzstraße/KIM entschieden wurde.
Die Rolle der Firmen und der Dialog mit der Bürgerschaft
Die Dresdner Windkraft-Firma VSB, die vor Kurzem zu Total Energies gehört, setzt sich für einen transparenten Dialog mit den betroffenen Bürgern ein. Die Herausforderungen, die mit dem Ausbau von Windkraftprojekten einhergehen, erfordern die Einbeziehung aller Interessengruppen, um eine Lösung zu finden, die sowohl ökologischen als auch sozialen Anforderungen gerecht wird. Der Dialog ist ein wesentlicher Bestandteil der Planung, um Bedenken und Einwände der Anwohner ernst zu nehmen und alternative Lösungen zu diskutieren.
Der Diskurs um die Windkraft in Thüringen bleibt intensiv und abwechslungsreich. Der Erfolg dieser Projekte hängt nicht nur von technischen und planerischen Aspekten ab, sondern auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Berücksichtigung der Bedenken der Anwohner. Mit den geplanten Windflächen und den verschiedenen Initiativen könnte Thüringen auf dem besten Weg sein, eine Vorreiterrolle in der Energiewende einzunehmen.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen im Bereich Windkraft in Thüringen besuchen Sie Süddeutsche und Abo Energy.