
Am 15. Juli 2025 stellt das Team „Berliner Wirtschaft“ des Tagesspiegels in seiner Liste der 40 vielversprechendsten jüngeren Manager-Persönlichkeiten acht inspirierende Beispiele vor. Unter ihnen ist Kai Lanz (24), der als Geschäftsführer von Krisenchat Bekanntheit erlangt hat. Das Programm bietet Jugendlichen psychosoziale Ersthilfe über WhatsApp und wurde während des ersten Corona-Lockdowns ins Leben gerufen. Krisenchat hat sein Angebot 2022 auf konfliktbetroffene Jugendliche in der Ukraine ausgeweitet. Lanz betont, dass er sich eine regelmäßige Finanzierung für das wichtige Projekt wünscht.
Mentale Gesundheit ist in Deutschland eine bedeutende Herausforderung, insbesondere unter jungen Menschen. Suizid zählt zu den häufigsten Todesursachen in dieser Altersgruppe, während psychische Krankheiten als Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühberentungen identifiziert werden. Krisenchat hat seit seiner Gründung über 80.000 professionelle Beratungen durchgeführt – in einem Bereich, der dringend Unterstützung benötigt. Themen der Beratungspraxis konzentrieren sich auf akute Notfälle, therapiebedürftige Anliegen und Prävention.
Innovative Projekte und soziale Initiativen
Neben Lanz beeindruckt auch Tayla Sheldrake (30), die als Leiterin der Ventures-Abteilung im MotionLab Berlin arbeitet und ein Start-up für skandinavische Softdrinks gegründet hat. Ihre Verantwortung umfasst die Finanzierung von Start-ups im MotionLab, wo sie ihre Expertise in Robotik, Automatisierung und sauberer Energie einbringt.
Ebenso erwähnenswert ist Ivan Maryasin, Geschäftsführer und Mitgründer von Monite, einem FinTech-Start-up, das eine automatisierte Abwicklung von Rechnungen und Zahlungen ermöglicht. Dies ist besonders relevant, da die Technologie nahtlos in bestehende Angebote von Banken und Zahlungsanbietern integriert werden kann.
Kave Bulambo, der TalentDiverse 2019 und BlackInTech 2023 gegründet hat, setzt sich für die Unterstützung internationaler Talente beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt sowie für die Erhöhung der Sichtbarkeit von Schwarzen Personen in der Tech-Branche ein.
Bildung und Kommunikation im Fokus
Anna Güntner hat mit Eclarity ein Start-up gegründet, das Unternehmen bei der Weiterbildung unterstützt. Besonders innovativ ist der Ansatz, KI zu verwenden, um internes Wissen effizient an neue Mitarbeiter weiterzugeben. Uralte Ideen, wie die Nutzung von KI für Mathehausaufgaben, wurden durch diesen modernen Ansatz neu interpretiert.
Ein weiterer Vertreter der dynamischen Berliner Gründerszene ist Fabian Zorn (26), der mit Rebellious Communications eine Agentur für Social-Media-Kommunikation gegründet hat, die bereits mehrere Dax-Konzerne betreut. Sein Ziel ist es, die Expertise auf LinkedIn zurückzubringen.
Die Liste wird von Ruth R. Shah (35), Direktorin des Start-up-Inkubators Co-Lab bei Bayer, und Janina Mütze (35), Gründerin des digitalen Meinungsforschungsinstituts Civey, abgerundet. Während Shah verschiedene Positionen bei Bayer durchlaufen hat, hat Mütze ihr Unternehmen erfolgreich durch eine Krise gesteuert und engagiert sich für Teilzeitstellen in Führungspositionen.
Krisenchat als soziale Initiative wird von ProjectTogether unterstützt, das die Zusammenarbeit mit dem deutschen Staat fördert. Melanie Eckert, Mitgründerin, und Paul Thiekötter von ProjectTogether bezeichnen Krisenchat als vielversprechendes Projekt, das auf Unterstützung von Ehrenamtlichen, Unternehmen, Stiftungen und Spenden angewiesen ist. Krisenchat verfolgt das Ziel, das Beratungsangebot weiter auszubauen und zu verbessern, insbesondere in einer Zeit, in der rund 250.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland in akuten Krisen kämpfen.