
Das oberösterreichische Familienunternehmen IPM Schober aus Thalheim bei Wels hat am Dienstag beim Landesgericht Wels ein Konkursverfahren beantragt. Damit steht das Unternehmen vor einem weiteren kritischen Wendepunkt in seiner bereits von finanziellen Schwierigkeiten geprägten Geschichte. Laut oe24 sind 43 Beschäftigte sowie 80 Gläubiger von dem Verfahren betroffen.
Die Finanzen des Unternehmens zeigen eine besorgniserregende Situation: Die Passiva belaufen sich auf 7 Millionen Euro, während die Aktiva lediglich 830.000 Euro betragen. Diese unbequeme finanzielle Lage hat sich seit der letzten Insolvenz des Unternehmens im Vorjahr nicht verbessert. Im Juli 2024 wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet, und die Aufhebung dieses Verfahrens erfolgte nach Abschluss eines 20-prozentigen Sanierungsplans am 30. Juli. Die Gläubiger erhielten in dieser Phase lediglich eine Teilquote von 5 Prozent ihrer Forderungen.
Hintergründe der Zahlungsunfähigkeit
Eine zweite Teilquote in gleicher Höhe war im Juli 2025 fällig, konnte jedoch aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht bedient werden. Die optimistische Annahme einer Erholung der Bauwirtschaft hat sich nicht bestätigt. Stattdessen führten eine anhaltende Konjunkturschwäche und Liquiditätsengpässe dazu, dass die Gehälter für Juni sowie die Urlaubsgelder nicht mehr ausgezahlt werden konnten.
Die Ursachen für die Zahlungsunfähigkeit liegen primär in den notwendigen Zahlungen aus der Zeit der Vorinsolvenz sowie in Forderungsausfällen infolge von Insolvenzen ihrer Geschäftspartner. Leider plant das Unternehmen nun die Schließung von IPM Schober Fenster, was die bereits angespannte Situation weiter verschärfen könnte.
Prozess der Insolvenz und Sanierung
Der Umgang mit derartigen finanziellen Herausforderungen ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Unternehmen müssen Insolvenz anmelden, wenn sie ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Ein Insolvenz- oder Sanierungsverfahren wird in solchen Fällen eröffnet, um das Überleben des Unternehmens zu sichern. Nach Informationen von IHK Kompetenz stehen die Ziele dieser Verfahren zwar auf unterschiedlichen Seiten, beide sind jedoch entscheidend für die Unterstützung von Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten.
Das Sanierungsverfahren zielt darauf ab, den Betrieb zu restrukturieren und zu einem positiven wirtschaftlichen Kurs zurückzukehren. Dies ist von großer Bedeutung für die Mitarbeiter und die Gläubiger des Unternehmens. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation von IPM Schober sich in den kommenden Wochen entwickeln wird und ob das Unternehmen erneut einen Weg aus der Krise finden kann.