Versicherung

Rechtsschutzversicherung: Huk-Coburg dominiert, Deurag in der Krise!

In der aktuellen Analyse der Rechtsschutzversicherungen zeigt sich ein gemischtes Bild der Marktteilnehmer von 2018 bis 2023. Laut dem Bericht des Versicherungsjournals war die Deurag Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG der einzige große Akteur, der versicherungstechnisch in der Verlustzone landete. Während fünf von 25 großen Marktteilnehmern mehr für Schäden und Kosten ausgaben, als sie an Beiträgen einnahmen, zeigte HUK-Coburg die beste Schaden-Kosten-Quote mit unter 90 Prozent.

Der „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2024“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH stellt zudem fest, dass die Huk24 AG mit einer Combined Ratio von 112,5 Prozent die schlechteste Quote aufwies. Für die Debeka Allgemeine Versicherung AG hingegen war es gelungen, mit einer Quote von 82 Prozent die beste Performance zu erzielen. Auffällig ist, dass die Deurag auf Sechsjahressicht eine Combined Ratio von fast 103 Prozent hatte und nur 2022 in den schwarzen Zahlen war, nachdem sie 2020 mit einer Quote von rund 111 Prozent unter Druck geriet.

Rote Zahlen prägen die Branche

Die Allianz Versicherungs-AG und die Örag Rechtsschutzversicherungs-AG schafften es hauchdünn in die Gewinnzone, nachdem die Allianz von 2020 bis 2022 rote Zahlen schrieb. Der größte Verlust, von 13 Cent pro Beitragseuro, fiel im Jahr 2020 an. Die Allianz führt diese Verluste auf eine Zunahme von Klagen und Schäden infolge der Corona-Pandemie zurück. Örag dagegen verzeichnete 2021 eine Verlustquote von 101,3 Prozent, während die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG und die Arag SE Quoten um die 95 Prozent aufwiesen.

In einem anderen Segment, dem stark umkämpften Kfz-Versicherungsmarkt, sind die Bedingungen ähnlich herausfordernd. Laut dem Versicherungsboten haben 2022 25 der 50 größten Kfz-Versicherer rote Zahlen geschrieben, was die durchschnittliche Combined Ratio der Branche auf 102,42 Prozent anhebt. HUK-Coburg hat im gleichen Jahr einen Marktanteil von 14,9 Prozent bei brutto 4,34 Milliarden Euro an Prämieneinnahmen erzielt und konnte 24.049.961 Kfz-Verträge verzeichnen, was ihnen die niedrigsten Durchschnittsprämien der Branche sichert.

Marktführerschaft im Kfz-Versicherungssektor

Die Allianz hingegen hat einen Marktanteil von 12,66 Prozent und konnte die Prämieneinnahmen um 76,01 Millionen Euro steigern. Mit einem Vertragsbestand von 12.899.352 Kfz-Policen zeigt Allianz eine positive Entwicklung, auch wenn die Schaden-Kosten-Quote von 97,39 Prozent im Vergleich zur HUK-Coburg noch verbesserungswürdig ist. Diese weist die niedrigsten Durchschnittsprämien auf, während Allianz die neuntteuersten Prämien mit 285,82 Euro je Vertrag hat.

Klaus-Jürgen Heitmann, Chef von HUK-Coburg, hat bereits deutliche Prämienerhöhungen gefordert, um künftige Verluste zu vermeiden. Der steigende Druck durch Reparaturkosten, bedingt durch technologische Fortschritte und Digitalisierung, verstärkt den Konkurrenzkampf im Kfz-Versicherungsmarkt.

Der „Branchenmonitor KFZ-Versicherung 2023“ liefert umfangreiche Kennzahlen zu den 50 größten Unternehmen in diesem Bereich und verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die Anbieter konfrontiert sind.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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