
Am 17.07.2025 wurde bekannt, dass auf dem Gelände des Studierendenwohnheims St. Alban in Littenweiler neun große und alte Bäume gefällt werden sollen. Diese Maßnahme, die bereits vom Gemeinderat genehmigt wurde, steht im Zusammenhang mit den Plänen der Erzdiözese, dort drei Neubauten zu errichten. Unter den betroffenen Bäumen sind drei Mammutbäume mit Stammumfängen von etwa 3,5 bis 4,5 Metern, die unter die städtische Baumschutzverordnung fallen. Diese Bäume sind von großer Bedeutung für das lokale Ökosystem, da sie beträchtliche Mengen an CO2 speichern.
Die Entscheidung zur Rodung stößt auf heftige Kritik. Die Gemeinderatsfraktion Freiburg Lebenswert äußerte in einer Pressemitteilung, dass die Rodung nicht nur ökologisch fragwürdig sei, sondern auch die Frage aufwirft, warum das Umweltdezernat nicht in den Prozess einbezogen wurde. Wolf-Dieter Winkler von Freiburg Lebenswert betonte, dass die hohen CO2-Speicherfähigkeiten der Bäume durch Neupflanzung nicht zu ersetzen wären.
Informationsveranstaltung zur Rodung
Um die Anwohner und Interessierten über die Hintergründe der Rodungen zu informieren, lädt das Ordinariat der Erzdiözese zu einer Informationsveranstaltung ein. Diese findet am Freitag, den 18. Juli, um 17 Uhr im Foyer des St. Alban Hauses in der Reinhold-Schneiderstraße 37 statt. In diesem Rahmen sollen die Pläne und der Umgang mit den geschützten Bäumen erläutert werden.
Bäume als CO2-Speicher
Die Bedeutung von Bäumen für den Klimaschutz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Laut dem waldwissen.net ist die Forschung über den genauen Beitrag von Bäumen zum Klimaschutz bereits seit Jahren ein Thema. Allerdings sind Informationen für Laien oft unübersichtlich und schwer anwendbar. Das LWF-Merkblatt Nr. 27 bietet daher Kennzahlen sowie Berechnungsmodelle, die die lebende Gesamtbiomasse eines Baumes oder Bestandes erfassen, einschließlich der Wurzeln.
Obwohl Totholz, Verjüngung und der Boden nicht in die Berechnungsmodelle einfließen, tragen diese dennoch erheblich zur CO2-Bilanz bei und sollten in die Gesamtbetrachtungen von Wäldern einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund wirft die geplante Rodung der Bäume am St. Alban Wohnheim Fragen auf, die nicht nur lokal, sondern auch in einem größeren umweltpolitischen Kontext von Bedeutung sind.