
Die rauchenden Bürger Deutschlands könnten bald mit drastisch höheren Preisen für Zigaretten konfrontiert werden. Laut den Planungen der EU-Kommission ist eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuern in Aussicht. Der Preis für eine Packung Markenzigaretten könnte von aktuell etwa 8,50 Euro auf über 12 Euro steigen. Auch für Feinschnitttabak ist mit einem Anstieg von 10 Euro auf mehr als 18 Euro zu rechnen. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, den Tabakkonsum zu reduzieren, was von Gesundheitsexperten unterstützt wird.
Der geplante Mindeststeuersatz für Zigaretten soll von 90 Euro auf 215 Euro pro 1000 Zigaretten angehoben werden, während der Mindeststeuersatz für Feinschnitt von 60 Euro auf 215 Euro pro Kilo steigen könnte. Experten schätzen, dass eine Preiserhöhung um 10% den Tabakkonsum in einkommensstarken Ländern um rund 4% senken könnte. Aktuell existieren etwa 16 Millionen Raucher in Deutschland, wobei jede fünfte gerauchte Zigarette vom Schwarzmarkt oder aus dem Ausland stammt. In Großbritannien liegt der Anteil illegaler Zigaretten sogar bei über 40 Prozent.
Preisschock und illegale Geschäfte
Die Tabakbranche warnt vor einem „Preisschock“, der möglicherweise zu einem Anstieg des illegalen Handels führen könnte. Politische Bedenken bezüglich einer Erhöhung der Tabaksteuern scheinen berechtigt, denn Experten befürchten eine Verlagerung des Marktes in die Schattenwirtschaft. Das Thema ist besonders heikel, da der Bund im vergangenen Jahr 15,6 Milliarden Euro an Tabaksteuern eingenommen hat. Brüssel plant, 15% dieser nationalen Einnahmen zu erhalten, was in den Mitgliedstaaten auf Widerstand stößt.
Die EU-Kommission verfolgt mit dieser Maßnahme jedoch auch gesundheitspolitische Ziele. Höhere Zigarettenpreise könnten nicht nur die Kaufkraft der Raucher reduzieren, sondern auch die Attraktivität des Rauchens insgesamt verringern. Die Tabakunternehmen könnte dies dazu veranlassen, die Preise noch weiter anzuheben, was insgesamt zu höheren Kosten für die Verbraucher führen würde.
Risiken für den Markt
Die Diskussion über die Steuererhöhungen und deren Auswirkungen bleibt emotional aufgeladen. Während Gesundheitsexperten die Erhöhung der Tabaksteuern als notwendige Maßnahme zur Bekämpfung des Tabakkonsums begreifen, warnen andere vor den wirtschaftlichen Folgen und den Risiken, die mit einem Anstieg des illegalen Handels einhergehen. Experten betonen, dass höhere Preise den illegalen Zigarettenverkauf ankurbeln könnten und dass die Politik vor der Herausforderung steht, ein Gleichgewicht zwischen Gesundheitsschutz und Marktregulierung zu finden.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Diskussion um die geplanten Steuererhöhungen fortschreiten wird und welche Maßnahmen die Mitgliedstaaten letztendlich umsetzen werden, um den Tabakkonsum zu verringern und gleichzeitig das illegale Geschäft einzudämmen.
Für weiterführende Informationen zu den geplanten Steuererhöhungen lesen Sie die Berichte auf t-online.de und rundumdeutschland.de.