
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat sich eindringlich zur Verantwortung von Streaming-Anbietern und digitalen Plattformen geäußert, die in Deutschland tätig sind und von staatlichen Förderungen profitieren. Weimer fordert, dass Unternehmen wie Netflix und Amazon auch zum Produktionsstandort Deutschland beitragen und in lokale Filmproduktionen investieren. Er sieht die Notwendigkeit, den Markt nachhaltig zu verändern und plant deshalb ein Gespräch mit Vertretern dieser Unternehmen im Kanzleramt, das in der kommenden Woche stattfinden soll. Laut WDR ist dies Teil einer umfassenderen Strategie, um die Medienlandschaft in Deutschland vor monopolartigen Strukturen amerikanischer Herkunft zu schützen.
Weimer sieht die Meinungsvielfalt in Deutschland durch die Dominanz amerikanischer Streaming-Dienste bedroht. In diesem Kontext gibt es bereits beispielhafte Regelungen in anderen Ländern. So verlangt Frankreich, dass 20 Prozent der Streaming-Umsätze in französischsprachige und europäische Produktionen investiert werden. Dies könnte ein Modell für Deutschland sein, um ähnliche Verpflichtungen für Plattformen einzuführen, welche hierzulande aktiv sind. Der Kulturstaatsminister argumentiert, dass eine solche digitale Abgabe für Online-Plattformen nach europäischem Recht möglich sei und somit eine Vielzahl an deutschen Filmproduktionen unterstützen könnte, die gegenwärtig unter mangelnden Investitionen leiden.
Planspiele und konkrete Vorschläge
Zusätzlich zu seiner Forderung nach Investitionen kündigte Weimer eine Erhöhung der Filmförderung des Bundes an. Für dieses Jahr sollen über 100 Millionen Euro bereitgestellt werden, mit dem Ziel, die Anreizförderung auf 30 Prozent des Produktionsvolumens zu steigern. Er ist überzeugt davon, dass dies zu einer positiven Entwicklung der deutschen Filmbranche führen könnte und hofft, dass dadurch mehr Filme für ein breiteres Publikum entstehen.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wird lediglich eine Prüfung einer Plattform-Abgabe für große Internetkonzerne erwähnt. Weimer sieht hier jedoch dringenden Handlungsbedarf und fordert intensivere Gespräche, um eine konkrete Umsetzung voranzutreiben. Er ist sich bewusst, dass die Gründe für die Unterstützung der heimischen Filmindustrie nicht nur wirtschaftlicher Natur sind, sondern auch die kulturelle Identität Deutschlands beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Kulturstaatsminister Weimer mit seinen Vorschlägen darauf abzielt, die deutsche Filmindustrie zu stärken und gleichzeitig ein ausgewogenes Medienumfeld zu fördern. Ob die Gespräche mit den Streaming-Anbietern im Kanzleramt fruchten werden, bleibt abzuwarten. Die anstehenden Verhandlungen könnten jedoch entscheidend dafür sein, wie sich die Zukunft der deutschen Medienlandschaft gestalten wird. Weitere Hintergründe zu Weimers Initiativen finden Sie auch im Artikel von ZDF.