
Am 18.07.2025 haben Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker ein neues Büro- und Laborgebäude für die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe eingeweiht. Dieser Neubau bietet auf insgesamt 9.140 Quadratmetern moderne und zukunftsfähige Arbeitsmöglichkeiten für die Mitarbeiter.
Die LUBW hat durch den Umzug in die neuen Gebäude die Möglichkeit, dass alle Mitarbeitenden am selben Standort arbeiten, was die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Effizienz fördert. Zudem wurden 71 Millionen Euro in die Baumaßnahme investiert, die von Vermögen und Bau Karlsruhe gesteuert wurde. Der Entwurf stammt vom Stuttgarter Architekturbüro hammeskrause.
Nachhaltige Bauweise
Ein besonderes Merkmal des neuen Laborgebäudes ist die umfassende Integration von nachhaltigen Technologien. So wurde eine Photovoltaikanlage (PV) mit über 1.000 Quadratmetern und einer Leistung von rund 219 kWp installiert. Zudem umfasst die fassadenintegrierte PV-Anlage eine Fläche von etwa 860 Quadratmetern und hat eine Leistung von rund 112 kWp. Die Baumaßnahme wurde nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen geplant, wobei Recyclingbeton für Teile der Fundamente und Bodenplatten eingesetzt wurde.
Die LUBW verfolgt zudem einen weiteren nachhaltigen Ansatz mit ihrer Veröffentlichung der „Handlungshilfe für Kommunen zum zirkulärem, nachhaltigem und klimagerechten Bauen“. Diese wurde vom Innovationszentrum Zirkuläres Bauen (InZiBau) der LUBW unterstützt und richtet sich an Akteure im kommunalen Hochbau. Die Handlungshilfe bietet Checklisten zur Berücksichtigung wichtiger Aspekte des zirkulären Bauens in verschiedenen Phasen des Bauprozesses, von der Bedarfsplanung bis zur Entwurfsphase.
Ziele für die Zukunft
Das Ziel dieser Initiativen ist es, die Klimaneutralität in Baden-Württemberg bis 2040 zu erreichen. Für die Landesverwaltung steht ein ambitionierteres Ziel von 2030 im Raum. Im Rahmen des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes (KlimaG BW) soll eine Einsparung von 49 % der CO2-Emissionen im Gebäudesektor erzielt werden. Ein Fokus wird hierbei auf der Langlebigkeit der Konstruktion, der Verminderung der Materialvielfalt und der Wiederverwendung von Baumaterialien liegen.
Zusätzlich sind weitere Maßnahmen geplant, darunter die Sanierung eines bestehenden LUBW-Gebäudes und die Installation einer weiteren PV-Anlage mit einer Leistung von rund 117 kWp sowie die Überdachung eines Parkplatzes mit einer Fläche von etwa 1.700 Quadratmetern und einer Leistung von rund 324 kWp. Die Zusammenführung der LUBW am Standort Großoberfeld in Karlsruhe wird durch diese Entwicklungen fortgeführt, während die Gesamtnutzungsfläche durch die Bau- und Sanierungsmaßnahmen reduziert wird.
Unterstützend zur nachhaltigen Bauweise wird auch die digitale Erfassung des Bestandes gefördert, um eine spätere Wiederverwendung von Baumaterialien zu ermöglichen. Innovative Konzepte wie digitale Zwillinge und Gebäuderessourcenpässe sind weitere Aspekte, die in die Planungen einfließen.
Insgesamt verdeutlicht die LUBW mit ihrem neuen Standort und den damit verbundenen Maßnahmen, wie ressourcenschonendes und klimagerechtes Bauen zum notwendigen Umweltschutz und Klimaschutz beiträgt. In diesem Kontext ist die LUBW nicht nur eine Institution, sondern auch eine wichtige Vernetzungs- und Informationsplattform für die Themen zirkuläres und nachhaltiges Bauen, wie LUBW betont.
Diese Entwicklungen sind Ausdruck eines klaren Bekenntnisses zur ökologischen Verantwortung und zur Förderung von nachhaltigen Lebens- und Baupraktiken in Baden-Württemberg.