
Steigende Energiepreise und wachsende Nachhaltigkeitsanforderungen führen dazu, dass mittelständische Unternehmen zunehmend den Fokus auf ganzheitliche Energiekonzepte richten. Dies berichtet NNZ Online. Strategisch geplante Energieeffizienz wird als entscheidend angesehen, um Kosten zu senken und zukunftssicher zu agieren. Der Markt für Energiedienstleistungen entwickelt sich derzeit schnell, sowohl technologisch als auch regulatorisch.
Besonders regionale Anbieter spielen eine bedeutende Rolle in diesem Kontext, da sie die lokalen Bedingungen kennen und passgenaue Lösungen entwickeln können. Im produzierenden Gewerbe, der Logistik und im Handwerk wird Energie vermehrt als strategischer Wettbewerbsfaktor betrachtet. Energieverbräuche stellen oft einen erheblichen Teil der Gesamtkosten dar, weshalb Einsparpotenziale in organisatorischen Details oder kleinen technischen Anpassungen häufig nicht ausreichend genutzt werden.
Effizienzsteigerungsmaßnahmen
Typische Sofortmaßnahmen zur Effizienzsteigerung sind unter anderem:
- Umrüstung auf LED-Beleuchtung mit Präsenzsteuerung
- Wartung und Optimierung bestehender Lüftungsanlagen
- Lastspitzenmanagement bei Maschinenparks
Diese Maßnahmen amortisieren sich meist innerhalb weniger Monate. Ein kontinuierliches Energiemonitoring wird ebenfalls als Schlüssel zur Effizienz betrachtet. Digitale Zähler und cloud-basierte Analyseplattformen ermöglichen eine sekundengenaue Überwachung des Energieverbrauchs.
Transparenz im Energieverbrauch hilft dabei, Verbrauchsspitzen zu erkennen und ineffiziente Anlagen auszumachen. Zudem erleichtern validierte Verbrauchsdaten die Nachweise für Förderanträge und Nachhaltigkeitsberichte. Regionale Energieberater spielen hier eine wichtige Rolle, indem sie Know-how und Kontakte zu Handwerkern, Fördermittelstellen und Versorgern bereitstellen.
Fördermöglichkeiten und Unterstützung
In Deutschland stehen zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung, darunter die BAFA- und KfW-Förderprogramme für energetische Sanierungen und Effizienzmaßnahmen. Laut BAFA gibt es umfassende Förderungen, die oft ungenutzt bleiben, weil es an Wissen oder Sicherheit fehlt. Dienstleister unterstützen Unternehmen nicht nur bei der Antragsstellung, sondern auch bei der Dokumentation und Umsetzung von Fördervorhaben.
Das Fördermittelangebot umfasst unter anderem:
- BAFA-Zuschüsse für Energieberatung im Mittelstand
- KfW-Kredite für energieeffiziente Produktionsanlagen
- Kommunale Förderungen für klimaneutrale Gewerbestandorte
Aktuelle Programme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützen die Sanierung von Gebäuden zur Einsparung von Energiekosten und zum Klimaschutz. Diese wird Anfang 2025 fortgeführt, wobei bestimmte Regelungen zur vorläufigen Haushaltsführung beachtet werden müssen. Die BEG umfasst mehrere Teilprogramme, darunter BEG WG für Wohngebäude und BEG NWG für Nichtwohngebäude.
Die Antragstellung erfolgt online über das BAFA-Portal. Zudem werden die Anträge für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle und der Anlagentechnik beim BAFA bearbeitet. Für einige Maßnahmen wird die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten erforderlich, der die energetische Fachplanung und Baubegleitung durchführt.
Die Energiewende wird nicht nur als ökologisches, sondern auch als regionales Wirtschaftsfaktor wahrgenommen. Kommunen, die nachhaltige Unternehmen anziehen, steigern dadurch ihre Attraktivität und profitieren von den positiven Effekten der nachhaltigen Entwicklung.