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Das Gelbe Haus in Laiz: Abschied nach 40 Jahren voller Geschichten!

Nach fast 40 Jahren schließt das „Gelbe Haus“ in Laiz endgültig seine Pforten. Ein Abschiedsfest, das in zwei Wochen stattfinden soll, markiert das Ende einer Ära, in der das Gebäude, das um 1900 von der jüdischen Familie Frank errichtet wurde, als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge diente. In den letzten Jahrzehnten fanden hier Menschen aus verschiedenen Ländern Zuflucht, darunter Vietnam, Nigeria, Afghanistan und Syrien. In Spitzenzeiten lebten bis zu 230 Personen aus 26 Nationen im „Gelben Haus“ in Sigmaringen, dessen Zustand jedoch im Laufe der Jahre stark gelitten hatte.

Das Gebäude, das ursprünglich als Brauerei errichtet wurde, diente nach dem Krieg eine Zeit lang als Großbäckerei und später als Modefachschule. Innerhalb der Dorfgemeinschaft hat die positive Integration der Flüchtlinge, wie Ortsvorsteher Wolfgang Querner berichtet, zur Akzeptanz beigetragen. Zu Beginn gab es zwar Widerstand gegen die Unterbringung von Asylsuchenden, doch dieser wich schnell einer Welle der Hilfsbereitschaft.

Umbau und Zukunft des Gelben Hauses

Das „Gelbe Haus“ wird nun von der Firma Baumann Immobilien aus Tübingen umgebaut. In den letzten drei Jahren haben umfangreiche Renovierungsarbeiten stattgefunden, um aus dem moribunden Gebäude 42 moderne Wohnungen zu schaffen. Die Arbeiten befinden sich auf der Zielgeraden und die neue Außenfassade ist nun hellblau, während das Nebengebäude in einem auffälligen Türkis erstrahlt. Diese neue Farbgestaltung macht das „türkise Haus“ von verschiedenen Aussichtspunkten in der Umgebung aus gut sichtbar und es wird sogar als auffälliger wahrgenommen als das Sigmaringer Schloss.

Landrätin Stefanie Bürkle hebt hervor, dass Flüchtlinge in kleineren Orten oft besser integriert werden können als in großen Städten. Der Landkreis Sigmaringen hat bereits zwei weitere Unterkünfte erworben, um auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge einzugehen und verfügt derzeit über 600 Plätze in der vorläufigen Unterbringung.

Erinnerungen und Geschichten

Ehemalige Bewohner des „Gelben Hauses“ kehren zurück, um ihre Geschichten zu erzählen. So erzählt Nguyen Van Tinh, der 1980 mit seiner Familie aus Vietnam floh, von seiner Zeit im Haus, das ihm und seiner Familie eine vorübergehende Heimat bot. Bujar Zeqiri, der 1992 aus dem Kosovo flüchtete, hat sich erfolgreich in Deutschland integriert und arbeitet heute als CNC-Dreher. Auch Hassan Cheikhmous, der 2014 aus Syrien kam, lebt derzeit in einer Anschlussunterbringung und absolvierte eine Ausbildung als Automechatroniker.

Anja Schäfer vom Landratsamt erinnert an die Historie des Gelben Hauses und an die jüdische Familie Frank, deren Brauerei für viele Flüchtlinge im Laufe der Jahre ein wichtiger Zufluchtsort war. Um den Zugang zum Neubau zu erleichtern und Laiz weiter zu verschönern, gibt es bereits Vorschläge, wie beispielsweise die Renovierung der Kirche und des Hauses des Ministerpräsidenten.

Das Ende des „Gelben Hauses“ läutet nicht nur das Ende einer wichtigen Unterkunft für zahlreiche Flüchtlinge ein, sondern auch den Beginn einer neuen Ära für das Gebäude, das sich in ein modernes Wohnhaus verwandelt, welches künftig das Zusammenleben in der Gemeinde fördern soll. Weitere Informationen finden Sie in den Berichten der Schwäbischen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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