
Die bayerische Metall- und Elektroindustrie sieht sich einem dramatischen Stellenabbau gegenüber. Im ersten Halbjahr 2025 wurden insgesamt 18.000 Arbeitsplätze in der Branche abgebaut. Damit sind zurzeit nur noch 846.000 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigt berichtet der Marktspiegel. Der Rückgang ist nicht nur in Bayern spürbar, sondern betrifft bundesweit die Branche, die seit Jahresbeginn über 60.000 Stellen verloren hat. Die Mitarbeiterzahl lag im Mai 2025 um 2,5 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Wichtige Sektoren innerhalb der Branche, wie die Automobilhersteller und deren Zulieferer, leiden besonders unter den Einbußen in China, was sich negativ auf die Produktion auswirkt. Auch die Luftfahrtindustrie kämpft mit Herausforderungen, während große Unternehmen, wie Siemens, nicht den erhofften Aufschwung erfahren.
Aktuelle Entwicklungen und Prognosen
Im zweiten Quartal 2025 sank die Produktion der bayerischen Metall- und Elektroindustrie um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte somit einen Rückgang von insgesamt 3,5 Prozent. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände bayme und vbm, äußerte, dass trotz steigender Neuaufträge um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eine Trendwende nach oben ausbleibt so die Tagesschau. Die Kapazitätsauslastung in den Fabriken lag im zweiten Quartal bei 77,7 Prozent und bleibt damit unter der notwendigen Quote von 85 Prozent.
Das Ifo-Institut prognostiziert zudem, dass die Industrie in Bayern weiterhin Personal abbauen wird. Jedes zweite Unternehmen im Automotive-Bereich plant in den kommenden Monaten, weitere Stellen abzubauen. Hinzu kommt, dass die Nachfrage bei den Unternehmen zuletzt nochmals gesunken ist und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von den Arbeitgeberverbänden als unzureichend erachtet werden. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall fordert daher bessere Wettbewerbsbedingungen von der Politik.
Politische Maßnahmen und Herausforderungen
Die neue Bundesregierung hat bereits Maßnahmen wie die Senkung der Stromsteuer und ein Investitions-Sofortprogramm ergriffen, um der Branche Unterstützung zu bieten. Dennoch betont Gesamtmetall-Geschäftsführer Oliver Zander die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen. Insbesondere sind die Unternehmen auf einen Abbau der Bürokratie angewiesen, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden.
Die gegenwärtige Situation der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bleibt angespannt, und die Herausforderungen für die Beschäftigten sind weiterhin gravierend. Während die Neuaufträge leicht angestiegen sind, scheinen die negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung und die Produktionszahlen kaum überwunden werden zu können.