
Am 1. September 2025, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, gibt es die höchste Anzahl an bewaffneten Konflikten seit 1945. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nutzt den heutigen Weltfriedenstag, um unter dem Motto „Für eine Politik der Friedensfähigkeit! Nie wieder Krieg – in Deutschland, Europa und weltweit!” auf diese besorgniserregende Situation aufmerksam zu machen. Der DGB fordert mehr diplomatische Friedenslösungen und kritisiert die steigenden Rüstungsausgaben, die stark auf Bildung, soziale Projekte und Daseinsvorsorge wirken.
Karsten Priedemann, der DGB-Regionsgeschäftsführer Halle-Dessau, betont die Dringlichkeit, Frieden und diplomatische Lösungen zu suchen. Er äußert sich kritisch zu den Plänen, die Rüstungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Priedemann fordert, dass die zusätzlichen Ausgaben nicht zulasten des Sozialhaushalts, der Bildung, der Forschung oder der öffentlichen Infrastruktur gehen sollten. Außerdem appelliert er, dass Deutschland eine Friedensmacht sein sollte, die aktiv für Abrüstung eintritt und diplomatische Lösungen unterstützt.
Friedenspolitik als Schlüssel zur Konfliktlösung
Das Auswärtige Amt hebt hervor, dass Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung zentrale Elemente der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik sind. Diese Bereiche bilden die Säulen des integrierten Friedensengagements, das zivile, militärische und polizeiliche Mittel in einer umfassenden Strategie kombiniert. Ziel ist es, gewaltsame Konflikte frühzeitig zu verhindern oder zu entschärfen. Darüber hinaus wird die Stabilisierung gefördert, um gewaltfreie Konfliktlösungen zu erzielen.
Ein entscheidendes Ziel der Friedensförderung ist es, Rückfälle in Gewalt zu verhindern und legitime Akteure zu unterstützen, um Sicherheit und Lebensperspektiven für Menschen in von Gewalt betroffenen Regionen zu schaffen. Das Auswärtige Amt führt zahlreiche Maßnahmen durch, die auch dem Schutz der Sicherheit Deutschlands dienen. Diese umfassen unter anderem Friedensmediation und die Bekämpfung extremistischer Gewalt sowie transnationaler organisierter Kriminalität.
Internationale Zusammenarbeit und lokale Initiativen
Internationale Herausforderungen wie Klimawandel und Cyberspace beeinflussen zunehmend die Sicherheitspolitik und Konflikte. Deutschland setzt auf internationale und multilaterale Zusammenarbeit, um komplexe transnationalen Konflikte zu lösen. Ein Beispiel für erfolgreiches integriertes Friedensengagement ist der Wiederaufbau des Dorfes Ngarannam in Nordnigeria nach einem Angriff von Boko Haram im Jahr 2015. Die Unterstützung lokaler Behörden und der Vereinten Nationen hat dazu beigetragen, die Sicherheit zu verbessern und den vertriebenen Dorfbewohnern eine Rückkehr zu ermöglichen.
Karsten Priedemann und der DGB unterstreichen, dass die Unterstützung für Bildung und soziale Projekte in Deutschland nicht vernachlässigt werden darf. Es ist wichtig, dass die Prioritäten so gesetzt werden, dass Frieden und soziale Stabilität gewährleistet werden. Ein zukunftsorientiertes Friedensengagement kann daher nur durch die Integration diplomatischer Lösungen und Investitionen in das Soziale gelingen.
Am heutigen Weltfriedenstag sind die Forderungen des DGB und die Maßnahmen des Auswärtigen Amtes ein eindringlicher Appell an die Gesellschaft und die Politik, sich für eine friedlichere Welt stark zu machen. Der DGB ruft zur Teilnahme an den Veranstaltungen zum Weltfriedenstag auf und fordert gemeinsam mit vielen anderen Organisationen, dass Frieden eine gemeinsame Aufgabe ist.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des DGB zu den Rüstungsausgaben und Investitionen in Bildung sowie auf der Website des Auswärtigen Amts, wo das integrierte Friedensengagement aus Sicht der deutschen Außenpolitik erläutert wird.