Die neue Studie des EU Tax Observatory zeigt, dass die Steuern weltweit ungerecht erhoben werden. Reiche Privatpersonen haben es schwieriger, ihr Vermögen in Steueroasen zu verstecken. Die individuelle Steuerflucht ist um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Jedoch ist die globale Mindeststeuer für multinationale Konzerne bisher ein Flop, da zahlreiche neue Schlupflöcher geschaffen wurden. Das größte Problem ist, dass Milliardäre kaum besteuert werden, weil sie in ihren Heimatländern Holdings gründen und ihr Einkommen dort verstecken dürfen. Dies führt zu einer krasse Ungerechtigkeit, die die Demokratie gefährdet. Der Vorschlag ist, eine globale Mindeststeuer für Milliardäre einzuführen, die zwei Prozent ihres Vermögens entspricht. Dies könnte jährlich knapp 250 Milliarden Dollar an Steuern bringen. Die Studie zeigt auch, dass Deutschland bei den Gewinnsteuern die meisten Einnahmen verliert, gefolgt von Großbritannien, Costa Rica und Ungarn. Irland, die Niederlande, Luxemburg und die Schweiz sind die wichtigsten Steueroasen in Europa.
Für Finanzexperten haben diese Informationen verschiedene Auswirkungen. Erstens kann die Bekämpfung der individuellen Steuerflucht für reiche Privatpersonen dazu führen, dass sich das Verhältnis zwischen den Steuerzahlern ausgleicht. Dies kann dazu beitragen, das Steuersystem fairer zu gestalten. Zweitens zeigt die ineffektive Umsetzung der globalen Mindeststeuer für multinationale Konzerne, dass es weiterhin Schlupflöcher und Steuerhinterziehung gibt. Finanzexperten müssen sich mit den Auswirkungen dieser Schlupflöcher auf die weltweite Steuergerechtigkeit befassen. Drittens verdeutlicht die Ungerechtigkeit bei der Besteuerung von Milliardären, dass es weiterhin Reformen geben muss, um den Reichtum angemessen zu besteuern. Die Einführung einer globalen Mindeststeuer für Milliardäre könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein. Schließlich zeigen die Verluste bei den Gewinnsteuern in verschiedenen Ländern und die Existenz von Steueroasen die Dringlichkeit einer internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Steuerflucht und Steuervermeidung auf. Finanzexperten müssen die Auswirkungen dieser Steuerverluste auf die jeweiligen Länder und auf die globale Wirtschaft analysieren und Lösungen entwickeln, um diese Verluste zu minimieren.
Den Quell-Artikel bei taz.de lesen