Gemäß einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) hat sich der Immobilienmarkt in München komplett gedreht. Bis 2021 konnte die Stadt die Angebote für Wohnungskäufe kaum zählen. Doch nun gibt es einen großen Angebotsüberhang, dem die personellen Kapazitäten und finanziellen Möglichkeiten der Stadt nicht gerecht werden können. Die Stadt München hat in den letzten fünf Jahren insgesamt 800 Millionen Euro ausgegeben, um sich am überfluteten Wohnungsmarkt zu bedienen. Der Großteil dieser Ausgaben resultierte aus freihändigen Ankäufen. Das Vorkaufsrecht von Kommunen beim Erwerb von Immobilien wurde 2021 vom Bundesverwaltungsgericht eingeschränkt und gilt nun nur noch für weitgehend leerstehende Immobilien. Dadurch sind die freihändigen Ankäufe stark angestiegen.
Die steigenden Zinsen und die Angst vor einer Immobilienblase in München tragen ebenfalls dazu bei, dass viele Immobilien zum Verkauf stehen. Doch trotz der steigenden Zinsen und dem Aufkaufprogramm der Stadt haben sich die Mietpreise nicht positiv verändert, solange das numerische Verhältnis zwischen Wohnungssuchenden und freien Wohnungen unverändert bleibt. Die Schaffung von Baurecht ist stark rückläufig, was zu einem Mangel an neuen Wohnungen führen könnte. Bei einem erwarteten Bevölkerungswachstum bis 2040 auf 1,82 Millionen Einwohner müssten jährlich mindestens 5.000 neue Wohnungen entstehen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die steigenden Zinsen könnten jedoch dazu führen, dass potenzielle Immobilienkäufer vermehrt auf den Mietmarkt zugreifen und die Mietpreise steigen lassen.
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