Kriege in Israel und der Ukraine treiben Goldpreis nach oben
Wer zum Beispiel Barren und Münzen seit fünf Jahren besitzt, kann sich über einen Wertzuwachs um rund die Hälfte freuen – und das sogar steuerfrei. In zehn Jahren hat sich der Goldpreis fast verfünffacht, sodass ein winziger 50-Gramm-Barren des Edelmetalls heute um die 3.000 Euro wert ist. Das erscheint schon sehr viel und ist aktuell der Entwicklung in der Ukraine und im Nahen Osten geschuldet. Ob sich so ein sensationeller Kurserfolg langfristig wiederholen lässt?
Investition in Gold: „The trend is your friend“
Ein bestimmter Anteil der Anleger, und damit sind auch professionelle Investoren in den Banken gemeint, neigt dazu, Gold in der Krise zu kaufen. Vielleicht tun sie das einfach im Vertrauen, dass andere das auch machen, und so scheint die Rechnung eine Zeit lang aufzugehen. „The trend is your friend“, lautet das Motto für Anleger, die sich vor allem auf das Herdenverhalten der anderen einstellen und möglichst der Kursentwicklung am breiten Markt folgen.
Goldpreis schwankt auch wegen Wechselkurs-Risiko
Eine Rolle für den Goldpreis spielt auch, ob es weitere Zinserhöhungen geben wird, die den Wechselkurs des US-Dollars beeinflussen würden. So gesehen wird der Goldpreis aktuell von einigen Sonderfaktoren getrieben, was ihn für Schwankungen besonders anfällig macht. Da wir in einem Euroland leben und unsere Vermögenswerte entsprechend abrechnen, bleibt beim Kauf des Edelmetalls, das an den entscheidenden Märkten in Dollar gehandelt wird, also immer Wechselkurs-Risiko.
Gold als Schutz vor hoher Inflation
Aktuell wird sowohl von der Europäischen Zentralbank wie von der US-Notenbank Fed eher eine Zinspause erwartet. In die Betrachtung der Börsen fließen aber auch die Inflationserwartungen ein, die damit verbunden sind. Wenn also die Inflation besonders hoch ist und die Zinsen deshalb früher oder später steigen, ist das ein interessantes Umfeld für Goldanleger. Viele kaufen nämlich Gold traditionell auch als Schutz vor einer hohen Inflation.
Auf der anderen Seite werfen Anleihen in Zeiten hoher Zinsen wieder deutliche Renditen ab, was Barren und Münzen nun mal nicht tun, die immer unverzinst bleiben. Die Ausschüttungen von Dividenden bei Aktien oder die jährlichen Zinszahlungen der Anleihen und von Bankeinlagen fallen allerdings über einen längeren Zeitraum schon ins Gewicht.
Gold auch für Notenbanken attraktiv
Vor allem China, Russland und andere wichtige Schwellenländer kaufen in den letzten Jahren wieder vermehrt Goldbarren, um sie als Währungsreserven zu nutzen. Für sie ist in Dollar notiertes Gold neutraler als der Kauf von US-amerikanischen Staatsanleihen. Das Gold soll zum Beispiel die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) unabhängiger vom Machtzugriff der USA machen, die sonst mit ihrem Zahlungssystem SWIFT andere Länder wie etwa Iran unter Druck setzen können.
Im schlimmsten Fall hilft auch das Gold nicht viel
Wenn es wirklich zu einem massiven Verfall von Währungen kommt wegen einer großen globalen Wirtschaftskrise, von der dann vielleicht auch der Dollar betroffen wäre, dann hilft auch das Gold nicht mehr viel. In Deutschland ist es von der Bundesbank als Zahlungsmittel verboten und darf zum Beispiel von Verkäufern nicht angenommen werden. Dann stellt sich die Frage, wie man die genauen Beträge mit Barren oder Münzen bezahlen wollte, ohne in eine Tauschwirtschaft zu verfallen. Und zuletzt wäre auch zu bedenken, dass die US-Regierung privaten Goldbesitz auch schon einmal verboten hat, um das Edelmetall staatlicherseits einfach einzuziehen. Dieses Verbot wurde 1933 von US-Präsident Franklin D. Roosevelt ausgesprochen und gilt als der bekannteste Fall dieser Art.
Fazit: Gold kann Krisen überbrücken, Anleger sollten Risiko aber streuen
Das Fazit wäre also, dass Gold bedingt zur Überbrückung einer Krise bei Wertpapieren und Währungen durchaus sinnvoll sein kann. Man kann damit auch die Risiken in seinem Portfolio streuen, wenn andere Formen der Geldanlage bereits vorhanden sind. Als zu riskant erscheint es dagegen alles auf Gold zu setzen wegen der historisch doch recht hohen Kursschwankungen. Als kompletter Ersatz von Bargeld oder Buchgeld erscheint es aus den genannten praktischen und nicht zuletzt rechtlichen Gründen auch nicht geeignet.
Der Goldpreis ist kurzfristig stark gestiegen und gefallen, doch seit dem Israel-Gaza-Krieg verzeichnet er wieder einen steilen Anstieg. Der Goldpreis kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter geopolitische Krisen wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Darüber hinaus spielt das Wechselkurs-Risiko eine Rolle, da der Goldhandel in Dollar stattfindet, während in Europa mit dem Euro abgerechnet wird. Gold kann auch als Schutz vor hoher Inflation dienen, da es in Zeiten hoher Inflation oft als Absicherung gekauft wird. Nichtsdestotrotz birgt Gold aufgrund seiner historisch hohen Kursschwankungen auch Risiken, sodass eine Streuung des Portfolios empfehlenswert ist. Darüber hinaus kaufen Notenbanken wie China, Russland und andere Schwellenländer vermehrt Goldbarren als Währungsreserven.
Potentielle Auswirkungen:
Die steigende Nachfrage nach Gold könnte sich auch auf die Finanzbranche auswirken, insbesondere auf Unternehmen, die mit dem Handel von Goldbarren und -münzen, sowie mit Goldbörsen gehandelt werden. Diese Unternehmen könnten von der gesteigerten Nachfrage profitieren und höhere Gewinne erzielen. Gleichzeitig könnten sie aber auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein, da Schwankungen und Unsicherheiten den Goldmarkt beeinflussen können.
Berechnung der Auswirkungen:
Gemäß einem Bericht von www.br.de
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