Wirtschaft

US-Staatsanleihen-Renditen auf höchstem Stand seit Finanzkrise – Einblick eines Finanzexperten

Gemäß einem Bericht von Investing.com, sind die Renditen von US-Staatsanleihen nach der Rede von Fed-Präsident Jerome Powell auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise gestiegen. Dies führte zu einem Rückgang der Aktienkurse. Gleichzeitig hat der Rohölpreis aufgrund der Aufstockung der strategischen Ölreserven der USA zugenommen. Zudem sind die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien im September eingebrochen.

Powell hat in seiner Rede die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen offengelassen, da die Konjunktur in den USA robuster als erwartet ist. Allerdings verwies er auch auf aufkommende Risiken und betonte die Notwendigkeit einer weiterhin vorsichtigen Geldpolitik. Nach seiner Rede stiegen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen kurzzeitig auf 5 %, ein Niveau, das zuletzt 2007 erreicht wurde. Dies führte zu einem Rückgang der Aktienmärkte, wobei der S&P 500 der größte Tagesverlierer war.

Der Renditeanstieg bei langfristigen Anleihen deutet darauf hin, dass der Markt damit rechnet, dass die Zinsen noch länger auf einem höheren Niveau bleiben. Die Anleiherenditen könnten in naher Zukunft auch nicht wesentlich zurückgehen, da das Angebot an US-Staatsanleihen steigen wird, wenn US-Präsident Joe Biden zusätzliche Milliarden Dollar für die Unterstützung Israels und der Ukraine ausgibt. Diese Entwicklung beeinflusst auch andere Märkte, wie zum Beispiel den japanischen Bondmarkt, wo die Bank of Japan bereits zum fünften Mal in diesem Monat interveniert hat.

Die Rede von Fed-Präsident Powell hatte direkte Auswirkungen auf die US-Aktien-Futures, die voraussichtlich im Minus schließen werden. Anleger machen sich Sorgen wegen der steigenden Anleiherenditen und den möglichen Auswirkungen des Konflikts zwischen Israel und der Hamas. Die wichtigsten US-Indizes schlossen gestern im Minus, da die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen den höchsten Stand seit der Finanzkrise erreicht hat.

In Großbritannien sind die Einzelhandelsumsätze im September eingebrochen. Sie sanken im Vergleich zum Vormonat um 0,9 %, während ein Minus von 0,2 % erwartet wurde. Dies wird auf den anhaltenden Druck auf die Lebenshaltungskosten und das untypisch warme Wetter zurückgeführt. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben auch Auswirkungen auf die Politik, da die regierende konservative Partei zunehmend an Unterstützung in der Bevölkerung verliert.

Die Schuldenkrise im chinesischen Immobiliensektor hat einen weiteren Schritt ins Ungewisse gemacht, nachdem die China Evergrande Group mitteilte, dass die Bedingungen einer vorgeschlagenen Offshore-Schuldenumstrukturierung überarbeitet wurden. Details wurden jedoch nicht genannt. Auch der Rivale Country Garden hat die Rückzahlung einer Anleihe verpasst, sodass auch hier ein Zahlungsausfall droht. Dadurch könnte sich die Immobilienkrise in China weiter verschärfen und die Aussichten auf eine nachhaltige Erholung der chinesischen Wirtschaft verschlechtern.

Aufgrund der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und den Plänen der USA, ihre strategischen Ölreserven aufzufüllen, ist der Rohölpreis gestiegen. Dies könnte die Handelswoche mit einem Plus abschließen. Die Meldung über eine Explosion in einem Krankenhaus in Gaza und die erwartete Bodeninvasion der israelischen Armee haben die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts in der ölreichen Region verstärkt. Die USA haben zudem zwei separate Angebote für den Kauf von Rohöl vorgestellt, um ihre strategischen Ölreserven wieder aufzufüllen. Insgesamt hat die USA seit Anfang 2022 rund 200 Millionen Barrel aus ihren strategischen Erdölreserven entnommen, was den niedrigsten Stand seit fast 40 Jahren bedeutet.

Die oben genannten Ereignisse und Entwicklungen haben Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche. Der Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen könnte zu einer erhöhten Volatilität an den Märkten führen und die Renditen in anderen Ländern beeinflussen. Die steigenden Anleiherenditen könnten dazu führen, dass Investoren vermehrt in Anleihen investieren und sich von Aktien abwenden. Die negativen Auswirkungen auf die Aktienmärkte könnten zu einem Rückgang des Anlegervertrauens führen. Der Einbruch der Einzelhandelsumsätze in Großbritannien spiegelt die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wider, denen Verbraucher in diesem Land gegenüberstehen. Dies könnte Auswirkungen auf den Konsum und das Vertrauen in die Wirtschaft haben. Die Schuldenkrise im chinesischen Immobiliensektor stellt ein erheb

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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