Immer wieder kommt es zu Geldautomatensprengungen, bei denen Kriminelle große Beute machen. Laut einem Bericht von Tagesschau.de beträgt die durchschnittliche Beute bei erfolgreichen Taten mehr als 100.000 Euro. Dies stellt Banken, Behörden und Versicherungen vor eine Herausforderung. Die Täter sprengen vor allem Geldautomaten auf dem Land, da es dort nachts kaum Personen gibt und sie ungestört agieren können. Die Polizeistationen sind oft weit entfernt, sodass schnelle Fluchten möglich sind.
Laut dem Bundesinnenministerium verlaufen ein Drittel bis zur Hälfte der Sprengungen erfolgreich. Im vergangenen Jahr wurden fast 500 Fälle von Geldautomatensprengungen registriert. Banken zeigen bisher wenig Interesse am teuren Schutz ihrer Geldautomaten, da die Schäden versichert sind. Die Versicherungsprämien werden jedoch vom Risiko abhängig gemacht. Die Versicherungswirtschaft ist unzufrieden mit den Sicherheitsvorkehrungen der Banken.
Die Polizei ist vor allem besorgt über die Gefahren, die von den unkontrollierten Sprengungen und dem riskanten Fahrverhalten der Täter auf der Flucht ausgehen. Die Täter können den Polizisten oft entkommen, da sie aus entfernten Stationen kommen und wenig entgegensetzen können.
Die Politik erhöht nun den Druck auf Banken, Behörden und Versicherungen, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. Das Bundesinnenministerium hat einen „Runden Tisch zu Geldautomatensprengungen“ einberufen, um neue Sicherheitseinrichtungen zu vereinbaren. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichend umgesetzt werden, wird eine gesetzliche Regelung zur Verpflichtung der Geldautomatenbetreiber erwogen.
Besonders betroffen von den Sprengungen sind Volksbanken und Sparkassen. Diese betreiben noch viele Geldautomaten auf dem Land, da sie für die Bargeldversorgung der Bevölkerung zuständig sind. Die Räume, in denen die Automaten stehen, könnten nachts abgeschlossen werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Bessere Videoüberwachung und teure Sicherheitstechnik werden ebenfalls diskutiert. Klebefallen, bei denen schnellhärtender Klebstoff das Geld überdeckt, wurden vor kurzem von der Bundesbank genehmigt.
Die meisten Täter stammen aus den Niederlanden und verüben ihre Taten auch in Deutschland. Es wird vermutet, dass sie Verbindungsleute vor Ort haben, die Bankfilialen und Fluchtrouten ausspionieren. Die Organisation der Täter in Deutschland wird gestützt durch ihre schnellen Fluchten zu Fuß, bei denen sie Unfälle verursachen oder von Verfolgern bedrängt werden.
Dieses Problem hat erhebliche Auswirkungen auf den Markt, die Verbraucher und die Branche. Banken, Versicherungen und Behörden müssen hohe Kosten für die Schadensabwicklung und die Sicherheit der Geldautomaten aufbringen. Der Markt für Sicherheitstechnik und Überwachungssysteme könnte von der Nachfrage profitieren. Verbraucher könnten auf dem Land Probleme bekommen, wenn lokale Bankfilialen ihre Geldautomaten aufgrund der hohen Sicherheitskosten schließen. Die Kriminalitätsraten könnten ebenfalls steigen, da die Täter neue Möglichkeiten suchen, um an Bargeld zu gelangen.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.tagesschau.de
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