Das Management von Mercedes-Benz hat aufgrund der harten Konkurrenzsituation, Teilemangel und steigenden Kosten seine Prognose für das Gesamtjahr revidiert. Die Aktie ist infolgedessen unter die Marke von 60 Euro gefallen. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite im Autogeschäft soll nun im unteren Bereich der Prognosebandbreite von 12 bis 14 Prozent landen. Der Finanzvorstand Harald Wilhelm gab zudem an, dass der Preiswettbewerb bei Elektrofahrzeugen „brutal“ sei. Die sinkende Nachfrage bei Premiummarken wie Mercedes und Porsche deutet darauf hin, dass auch Luxuskäufer vorsichtiger werden, da die Inflation trotz des Zinsanstiegs hoch bleibt.
Gemäß einer Analyse von JPMorgan-Analyst Jose Asumendi wurden die Gewinnschätzungen für 2023 und 2024 reduziert, um höhere Zuliefererkompensationen im Vergleich zum Vorjahr widerzuspiegeln. Auch RBC-Analyst Tom Narayan bemängelte, dass der Autobauer die Erwartungen bezüglich des Umsatzes und des bereinigten operativen Ergebnisses nicht erfüllt habe. Das Unternehmen rechnet zudem für 2023 mit einer Marge im unteren Bereich der bisherigen Zielspanne. Warburg Research Analyst Marc-Rene Tonn warnt ebenfalls vor den Aussichten und betont, dass das Schlussquartal besonders wichtig ist.
Selbst mit seinen Quartalszahlen und steigenden Margen hat Mercedes Analysten und Anleger zuletzt immer wieder positiv überrascht. Die aktuellen Zahlen signalisieren nun eine Normalisierung. Dennoch wird es darauf ankommen, wie sich die Marge in der Auto-Sparte und der durchschnittliche Verkaufspreis pro Fahrzeug im letzten Quartal entwickeln werden. In den letzten Jahren konnte Mercedes den Verkaufspreis pro Auto von 51.000 Euro im Jahr 2019 auf 72.000 Euro im Jahr 2022 steigern. Obwohl die Luxus-Strategie von Mercedes-Benz sie weniger anfällig für Konkurrenz macht als Volkswagen, wird das Unternehmen mittel- bis langfristig den wachsenden Wettbewerb aus China zu spüren bekommen. Dennoch ist Mercedes mit dem MMA-Baukasten und dem neuen CLA gut für die Zukunft positioniert. Technisch betrachtet ist das Chartbild der Aktie jedoch belastet. Die Supports bei 64,28 Euro und 62,50 Euro sowie die Unterstützungszone zwischen 61,80 Euro und 60,50 Euro konnten nicht halten. Es wird erwartet, dass die Aktie nun zwischen 57,50 Euro und 55,50 Euro einen Boden finden wird.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.deraktionaer.de.
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