Eine fatale Entwicklung für neue Rentnerinnen und Rentner in Deutschland
Rentnerinnen und Rentner, die 2022 in Deutschland in Rente gegangen sind, haben im Durchschnitt 1.084 Euro im Monat erhalten. Das waren 15 Euro weniger als bei Seniorinnen und Senioren, die schon zuvor im Rentenbezug waren. Dies geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Die Zahlen stammen aus der Statistik der Deutschen Rentenversicherung (Quelle: www.zeit.de).
Linkenfraktionschef Dietmar Bartsch bezeichnete den Zustand der gesetzlichen Rente als sehr bedenklich und betonte, dass diese Entwicklung fatale Auswirkungen habe. Die Renten seien nicht stabil, wie Bundeskanzler Olaf Scholz behaupte, sondern der Pfeil zeige nach unten. Menschen mit schlechten Löhnen und prekärer Arbeit, insbesondere aus den 1990er-Jahren, kommen zunehmend in die Rente und ziehen das Niveau nach unten.
Steigende Anträge auf Rente mit 63
Parallelen zu diesem Thema gibt es bei der steigenden Anzahl von Anträgen auf abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ist die Zahl der Anträge stark gestiegen. Laut Zahlen der Deutschen Rentenversicherung gab es bis Ende September bereits 245.289 neue Anträge auf die „Rente mit 63“. Dies sind 16,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Grund für den Anstieg ist unter anderem, dass immer mehr Beschäftigte der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge ins Rentenalter kommen.
Es gibt insgesamt bereits 2,2 Millionen Nutzer dieser Rentenart, deren Renten besonders hoch sind, da sie lange gearbeitet haben. Ende 2022 lag die durchschnittliche Nettorente bei männlichen Rentnern bei 1.728 Euro (Ost: 1.431 Euro) und bei weiblichen Rentnern bei 1.293 Euro (Ost: 1.362 Euro). Die Kosten dafür belaufen sich derzeit auf 3,7 Milliarden Euro pro Monat (www.zeit.de).
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