In der Turmgasse 1 in Überlingen wird ein historisches Gebäude abgerissen, das ursprünglich als „unterer Torkel“ bezeichnet wurde. Das Haus aus dem 18. Jahrhundert, das zu einem Teil der Überlinger Geschichte gehört, diente zuletzt als Standort für einen Laden der Diakonie. Durch den Abriss soll Platz geschaffen werden für ein neues Gebäude in Systembauweise, das für knapp 3 Millionen Euro als Unterkunft für Geflüchtete errichtet wird.
Die Entscheidung zum Abriss fiel, nachdem eine eingehende Prüfung durch den Architekten Jörg Bohm ergab, dass das Gebäude technisch nicht mehr zu retten war und hohe Kosten für eine Sanierung angefallen wären. Die Stadt Überlingen hatte bereits vier Millionen Euro investiert, um das bestehende Gebäude auf den aktuellen Standard zu bringen. Mit dem Neubau plant die Stadt, mehr Fläche auf fünf Etagen zu schaffen, und das zu einem geringeren Kostenpunkt als eine Sanierung des alten Gebäudes.
Die Vorarbeiten für den Abriss begannen kurz nach Ostern, und die eigentlichen Abrissarbeiten haben bereits begonnen. Die Sperrung der Turmgasse und Spitalgasse für den Durchgang ist notwendig, um die Sicherheit während des Abrissprozesses zu gewährleisten. Der Abriss des Gebäudes bedeutet das endgültige Verschwinden eines Stücks Überlinger Geschichte, jedoch ist die geplante Neubebauung ein Schritt zur Schaffung dringend benötigter Wohnraum- und Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete in der Stadt.