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Ängste vor steigenden Preisen: Wie Zölle die Inflation anheizen!

Aktuell stehen Zölle und Gegenzölle im Fokus der Öffentlichkeit, da Verbraucher besorgt sind, dass diese zu steigenden Preisen führen könnten. Dies könnte wiederum einen Anstieg der Inflationsraten zur Folge haben. Experten befürchten, dass die Inflation über das gegenwärtige Niveau hinaus steigen könnte, jedoch nicht so stark wie nach dem Ukrainekrieg. Diese hohe Inflation hat in der Vergangenheit bereits zu Turbulenzen an den Finanzmärkten geführt, einschließlich eines markanten Crashs an den Anleihemärkten im Jahr 2022.

Die Unsicherheit über die konkrete Höhe und das endgültige Ausmaß der Zölle bleibt bestehen. In diesem Zusammenhang werden inflationsindexierte Anleihen (Inflation-Linked Bonds) als mögliche Absicherung gegen steigende Inflation betrachtet. Diese sind an den Verbraucherpreisindex gebunden und bieten einen positiven Realzins. Allerdings sind die Kuponzahlungen in der Regel niedriger als bei herkömmlichen Anleihen, und trotz des Schutzes vor Inflationsspitzen können auch diese Anleihen Verluste erleiden, insbesondere bei steigenden Zinsen.

Inflationsindexierte Anleihen und deren Marktreaktionen

Inflationsgebundene Anleihen werden hauptsächlich von Staaten ausgegeben, wobei Frankreich als größter Emittent in Europa hervorzuheben ist. Privatanleger nutzen häufig börsengehandelte Indexfonds (ETFs), um in solche Anleihen zu investieren. Auch Discount-Zertifikate werden als alternative Anlageform erwähnt, die Inflationsschutz bieten können. Es wird empfohlen, dass inflationsgeschützte Anleihen nicht als alleiniger Inflationsschutz betrachtet werden sollten, sondern Teil eines diversifizierten Portfolios sein müssen. Andere Anlageklassen, wie Aktien, könnten langfristig möglicherweise bessere Ergebnisse liefern.

Wie AXA IM berichtete, führte die Ankündigung von Zöllen am 3. April zu einem Rückgang der Zinsen und einem Anstieg der kurzfristigen Inflationserwartungen, insbesondere in den USA. Die Realrenditen sowie die Nominalrenditen verringerten sich, während die Zinsstrukturkurve aufgrund niedrigerer Kurzfristzinsen steiler wurde. Prognosen deuten darauf hin, dass die Inflation durch die Umsetzung der Zölle bis zum nächsten Jahr um bis zu 2 Prozentpunkte steigen könnte.

Zusätzlich wird erwartet, dass aufgrund anhaltender Einwanderungsbeschränkungen der Arbeitsmarkt eng bleiben könnte, was zu einem Anstieg der Dienstleistungspreise führen könnte. Inflationsindexierte Anleihen werden in diesem Umfeld als attraktiv angesehen, da das Inflationsrisiko voraussichtlich steigen wird. Es wird auch vorausgesagt, dass sich niedrigere Realrenditen und eine Korrektur der Break-even-Inflation positiv auf die Entwicklung inflationsindexierter Anleihen im Vergleich zu nominalen Anleihen auswirken könnten.

Die gegenwärtigen Marktbedingungen und die reaktionsschnelle Positionierung von Anlegern deuten darauf hin, dass die Märkte auf einen möglichen Paradigmenwechsel nicht ausreichend vorbereitet sind. Strategien empfehlen, inflationsindexierte Anleihen zu behalten und gezielt zu kaufen, um von erwarteten höheren Inflationsraten und nachlassenden Wachstumserwartungen zu profitieren.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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