Wirtschaft

Aktienmärkte trotzen Nahost-Konflikt: Dax startet mit Gewinnen

Eskalation im Nahen Osten: Wie reagieren die Finanzmärkte?

Trotz der weit verbreiteten Angst vor einer Eskalation der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten zeigten sich die europäischen Aktienmärkte wenig beeindruckt. Der Dax in Frankfurt legte zu Beginn der Handelswoche um 0,7 Prozent auf 18.060 Punkte zu, während der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 in gleichem Maße zulegte. Im Gegensatz dazu beendeten die wichtigsten Indizes in Asien, der japanische Nikkei und der Hang-Seng in Hongkong, den Handel jeweils 0,7 Prozent tiefer.

In den vorangegangenen zwei Wochen hatte der Dax nach einem längeren Aufwärtstrend eine leichte Korrektur verzeichnet. Am Montag führte eine Kaufempfehlung der Aktie des Sportartikelherstellers Adidas durch Morgan Stanley dazu, dass das Unternehmen an die Spitze der Dax-Gewinner stieg. Ebenso verzeichnete der Rüstungshersteller Rheinmetall einen Anstieg von über 1 Prozent, wodurch er sich seinem kürzlich erreichten Rekordkurs von rund 561 Euro annäherte.

Die Börsianer richteten ihr Augenmerk neben den Aktienmärkten auch auf den Ölpreis und den Dollar aufgrund der eskalierenden Lage im Nahen Osten. Der Rohölpreis zeigte sich am Montag vorerst stabil, nachdem er am Freitag aufgrund der Spannungen im Nahen Osten auf über 92 Dollar gestiegen war. Die Straße von Hormus bleibt entscheidend für den Ölpreis, insbesondere ob die Schifffahrt in diesem Gebiet beeinträchtigt wird.

Auf den Währungsmärkten gewann der US-Dollar gegenüber dem Euro und anderen Devisen an Wert. Diese Entwicklung in Phasen steigender Risikoaversion an den Finanzmärkten ist typisch. Die Stärke des Dollars beruht hauptsächlich auf unterschiedlichen Inflations- und Leitzinserwartungen zwischen den USA und dem Euroraum. Während die Inflation im Euroraum abgenommen hat und sich den Zielvorstellungen der Europäischen Zentralbank annähert, ist die Inflation in den USA als hartnäckiger zu verzeichnen.

Analysten gehen davon aus, dass die Federal Reserve Bank (Fed) der USA frühestens im Juli eine Zinssenkung vornehmen wird. Diese Einschätzungen haben sich im Vergleich zu Anfang des Jahres deutlich reduziert, was zu einer Stärkung des US-Dollars beiträgt. Die Differenz der Leitzinsen zwischen den USA und dem Euroraum sowie die Renditen der Staatsanleihen begünstigen Investoren, ihr Geld vermehrt in den Dollar-Raum anzulegen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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