In einem Bericht wurde festgestellt, dass es für Fondsmanager auch im Jahr 2023 wieder eine enorme Herausforderung war, den Markt zu schlagen. Laut der Untersuchung „S&P Indices Versus Active Funds (SPIVA) Europe Scorecard“ haben 87 Prozent der aktiv verwalteten Aktienfonds mit Sitz in Deutschland schlechter abgeschnitten als der Vergleichsindex S&P Germany BMI. Über die letzten zehn Jahre hinweg lag diese Quote sogar bei 85 Prozent.
Die Studie zeigte ebenfalls, dass die Mehrheit der in Europa angebotenen Fonds in den vergangenen zehn Jahren in allen Aktien- und Anleihekategorien schlechter abschnitten als ihre jeweiligen Vergleichsindizes. Trotz einiger erfolgreicher Fondsmanager, die kurzfristig ihren Vergleichsindex schlagen konnten, betonte Tim Edwards, Leiter Index Investment Strategie bei S&P Dow Jones Indices, dass dies langfristig die Ausnahme bleibe: „Da kann man genauso gut eine Münze werfen.“ Besonders schwach schnitten aktiv verwaltete weltweite Aktienfonds in Italien ab, wo 98 Prozent den Vergleichsindex nicht schlagen konnten.
Ein Hauptgrund für das schlechte Abschneiden der Fondsmanager liegt laut Edwards in der zunehmenden Marktkonzentration. Die Schwergewichte im S&P BMI Deutschland machen einen beträchtlichen Anteil des Indexgewichts aus und tragen maßgeblich zur Indexerträge bei, was es für aktive Fondsmanager schwierig macht, diese zu übertreffen. Trotz günstiger Marktbedingungen und breiten Gewinnen bei Aktien und Anleihen konnte die Mehrheit der Fonds in der Eurozone und ganz Europa keine besseren Ergebnisse erzielen.
Die SPIVA-Europa-Studie, die seit zehn Jahren die Ergebnisse von Fondsmanagern mit ihren Vergleichsindizes vergleicht, zeigt, dass fast die Hälfte der aktiv verwalteten Aktienfonds in Europa in den letzten zehn Jahren fusioniert oder eingestellt wurde, hauptsächlich aufgrund der schlechten Leistung im Vergleich zum Index. Trotz vereinzelter Erfolge bleibt es für Fondsmanager eine große Herausforderung, den Markt langfristig zu schlagen.