
Die albanische Wirtschaft zeigt sich robust und wird für das Jahr 2024 ein Wachstum von bis zu 4% prognostiziert. Diese Einschätzung stammt von der Bank von Albanien, deren Direktor der geldpolitischen Abteilung, Erald Themeli, die positiven Entwicklungen in einem Fernsehinterview erläuterte. Themeli hob hervor, dass die makroökonomische Leistung Albaniens stark ist und das Wachstum einen anhaltenden Trend darstellt.
Ein Schlüsselbereich des Wachstums ist der Tourismussektor. Der Boom im Tourismus wird durch eine Verdopplung der Besucherzahlen zwischen 2019 und 2024 unterstützt, wobei rund 12 Millionen Ankünfte erwartet werden. Dies stellt einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität dar. Zudem bewirken steigende Kreditvergabe und die zunehmende Expansion der Unternehmen in ihren Produktionskapazitäten eine positive wirtschaftliche Dynamik.
Finanzielle Entwicklungen
Die Kreditvergabe in Albanien nimmt rapide zu, mit einer jährlichen Wachstumsprognose von 16 bis 17% bis 2024. Der Fokus dieser Kreditvergabe liegt vor allem auf Unternehmensinvestitionen. Themeli betonte, dass problematische Kredite auf 4% gesenkt wurden, was auf eine stabile Finanzlage hinweist. Um das Risiko im Kreditsektor zu minimieren, hat die Bank eine neue Maßnahme zur Begrenzung der Kreditvergabestandards für neue Wohnimmobilien eingeführt.
Die wirtschaftliche Situation wird insgesamt als positiv eingeschätzt. Der Anstieg der nominalen Löhne um 9,4% in den ersten drei Quartalen 2024 stärkt den Konsum und unterstützt die wirtschaftliche Aktivität weiter. Öffentliche Investitionen, unterstützt durch EU-Hilfsgelder, haben ebenfalls einen ermutigenden Einfluss auf die Wirtschaft.
Langfristige Ausblicke und Herausforderungen
Trotz der positiven Aussichten sehen Wirtschaftsexperten auch Herausforderungen, insbesondere durch die globale Wirtschaftslage, die zu rückläufigen Exporten führen kann. Dies ist besonders relevant in Anbetracht der Aufwertung der albanischen Währung, dem LEK, von über 5% im Jahr 2024 in Bezug auf wichtige Märkte wie Italien und Deutschland.
Albanien wird im November 2024 Mitglied des SEPA-Raums und geht damit einen weiteren Schritt in Richtung EU-Integration. Diese Maßnahme könnte die Handels- und Investitionsströme weiter beleben und die wirtschaftliche Stabilität langfristig sichern.
Die Wirtschaft wächst insgesamt über dem europäischen Durchschnitt und der Tourismussektor bleibt ein zentraler Wachstumsmotor.[RTSH] und [WKO] haben die Entwicklungen umfassend dokumentiert.