Der Thames Tideway Tunnel, ein zentrales Infrastrukturprojekt in London, steht kurz vor seiner Übergabe an das Versorgungsunternehmen Thames Water, die noch für 2023 geplant ist. Das Investoren-Konsortium, angeführt von Allianz Global Investors, erhielt vor zehn Jahren den Zuschlag für den Bau und die Finanzierung des 5,4 Milliarden Euro teuren Projekts. Insgesamt wurden Kapital von der Allianz Lebensversicherung, der Allianz Private Krankenversicherung sowie weiteren institutionellen Anlegern investiert. Der Tunnel stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Abwasserbewirtschaftung dar, um Umweltbelastungen durch unbehandeltes Abwasser zu verhindern.
Der Thames ist die wichtigste Wasserquelle im Vereinigten Königreich und dient als größter Wasserversorger des Landes. Um dessen Gesundheit zu verbessern, sind umfassende Arbeiten am Abwassersystem erforderlich. Der Thames Tideway Tunnel, auch als „Super Sewer“ bekannt, ist ein Meilenstein in diesem Prozess. Er erstreckt sich über eine Länge von 25 Kilometern und verläuft größtenteils unter dem Fluss Thames, mit einem Durchmesser von 7,2 Metern, was in etwa der Breite von drei Londoner Bussen entspricht.
Technische Details und Baugeschichte
Der Tunnel wurde Anfang Mai 2023 von König Charles III. gewürdigt und ist für eine Betriebsdauer von 120 Jahren ausgelegt. Die Bauarbeiten begannen 2016 und wurden 2022 abgeschlossen, trotz vereinzelter Verzögerungen aufgrund der Covid-Pandemie. Bei den Erdarbeiten stießen die Bauarbeiter auf bedeutende archäologische Funde, darunter Wikinger-Langboote, die einen zusätzlichen historischen Wert des Projekts verdeutlichen.
Mit einer maximalen Tiefe von 67 Metern wird der Tunnel in der Lage sein, 1,6 Millionen Kubikmeter Wasser zu fassen. Er spielt eine wesentliche Rolle dabei, dass bei starken Regenfällen das Abwassersystem nicht überläuft und ungeklärte Abwässer in die Themse gelangen. Seit Herbst 2024 hat der Tunnel bereits sieben Millionen Kubikmeter Abwasser während starker Regenfälle aufgefangen. Dies zeigt die Dringlichkeit und den Erfolg des Projekts.
Finanzielle Aspekte und weitere Projekte
Andreas Lindner, der Chef-Kapitalanleger der Allianz Lebensversicherung, betont die bedeutende Rolle privater Investitionen in der öffentlichen Infrastruktur. Die Allianz Lebensversicherung hat etwa 100 Milliarden Euro in alternative Anlagen, einschließlich Infrastrukturinvestments und erneuerbarer Energien, für über 10 Millionen Kunden investiert. Eine weitere bedeutende Investition ist das Projekt „Neu Connect“, das die erste direkte Verbindung zwischen den deutschen und britischen Stromnetzen realisieren wird und mit 2,8 Milliarden Euro veranschlagt ist. Diese 725 Kilometer lange Stromleitung soll bis 2028 in Betrieb gehen.
Zusammenfassend zeigt das Beispiel des Thames Tideway Tunnel, wie entscheidend private Investitionen für die Entwicklung und Modernisierung öffentlicher Infrastrukturatt werden, um den wachsenden Umwelt- und Versorgungsanforderungen gerecht zu werden.
Weitere Informationen zu diesem Projekt können auf Versicherungsmagazin und Thames Water gefunden werden.
