Der Amateurfußball in Berlin und Brandenburg blickt auf eine ereignisreiche Saison 2024/2025 zurück, die von spannenden Höhepunkten und intensiven Diskussionen geprägt war. Besonders im Fokus stand ein strittiges Aufstiegstor in der Begegnung zwischen BFC Preussen und Eintracht Mahlsdorf. In der Nachspielzeit des entscheidenden Meisterschaftsspiels sorgte ein umstrittener Treffer für Kontroversen: Schiedsrichter-Assistent Tim Gerstenberg entschied, dass der Ball hinter der Linie war. Mahlsdorf beklagte sich, durch diese Fehlentscheidung um die Meisterschaft gebracht worden zu sein. Dennoch konnte BFC Preussen den Aufstieg in die Regionalliga Nordost feiern, während Mahlsdorf sich nun auf die nächste Saison vorbereitet, die unter anderem einen Trainerwechsel und Neuzugänge umfasst.
Ein weiterer erfreulicher Moment für die Fußballszene war der Aufstieg von SD Croatia, der nach 24 Jahren in die Oberliga zurückkehrt. Der Verein, gegründet 1972, spielte eine starke Rückrunde, und Trainer Ayhan Bilek bezeichnete den Erfolg als den größten seiner Karriere. Entscheidender bleibt jedoch die bevorstehende Entscheidung des NOFV über die Zulassung zur Oberliga, die bis zum 25. Juni bekannt gegeben werden soll.
Erfolge und Herausforderungen der Vereine
RSV Eintracht Stahnsdorf konnte den Brandenburger Landespokal entgegennehmen, nachdem sie das Finale gegen VfB Krieschow mit 1:0 gewonnen hatten. Das entscheidende Tor erzielte Ernes Matjaz. Der Verein wird im DFB-Pokal auf den 1. FC Kaiserslautern treffen, was für Stahnsdorf eine große Herausforderung darstellt.
Union Klosterfelde feierte ebenfalls Erfolg: Sie wurden Meister der Verbandsliga und steigen in die Oberliga auf – ein historisches Ereignis für den Verein. Trainer Kevin Hetzel steht vor der Herausforderung, das Team weiterzuentwickeln. Die besten Torschützen, Caner Özcin mit 17 Toren und Philipp Einsiedel mit 15 Toren, haben maßgeblich zum Aufstieg beigetragen.
Ein neuer Akteur im Amateurfußball ist Delay Sports, gegründet von Influencer Elias Nehrlich. Mit nur einer Niederlage in 29 Spielen und einer beeindruckenden Tordifferenz von +186 stieg der Verein in die Bezirksliga auf. Delay Sports plant zudem, bis 2028 ein neues Fußballzentrum in Berlin-Mariendorf zu errichten, und hat eine Kooperation mit BFC Preussen für zukünftige Projekte ins Leben gerufen. Ihr letztes Spiel in der alten Spielstätte fand am Sonntag gegen Grünauer BC II statt.
BFC Preussen: Aufstieg und Zukunftspläne
BFC Preussen hat den Aufstieg in die Regionalliga Nordost geschafft, was durch einen 1:0-Sieg gegen Eintracht Mahlsdorf in der Saison 2024/25 gesichert wurde. Präsident Uwe Utz, der seit November 2023 im Amt ist, betont, dass der Verein seine Hausaufgaben gemacht hat. Die erforderlichen Unterlagen für den Aufstieg wurden bereits im März 2024 beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) eingereicht. Allerdings ist das Preussenstadion derzeit nicht Regionalliga-tauglich, da ein eingezäunter Gästebereich, eine überdachte Tribüne und Flutlicht fehlen.
Der Verein hat bis zum 15. Juni Zeit, ein alternatives Stadion beim NOFV zu hinterlegen. Mögliche Optionen sind das Stadion Lichterfelde, während das Poststadion ausgeschlossen ist. Zudem plant BFC Preussen umfangreiche Bauarbeiten an seinem Stadion, darunter den Bau eines Sporthotels, eines Funktionsgebäudes, Sporthallen sowie eines Beachvolleyballfeldes und einer Kita. Die Investitionssumme beläuft sich auf etwa 70 Millionen Euro, mit einem geplanten Spatenstich im nächsten Jahr.
Trainer Daniel Volbert und Co-Trainer Thorben Marx haben ihre Verträge verlängert und befinden sich im Anmeldeverfahren für die Trainer-A-Lizenz. Der Verein plant zudem, Trainingseinheiten am Vormittag einzuführen, um die Professionalisierung voranzutreiben. Das Ziel für die kommende Premierensaison in der Regionalliga Nordost ist eine Etablierung im Mittelfeld der Liga.
Ex-Profi Marko Rehmer unterstützt den Verein als sportlicher Berater und trägt damit zur professionellen Weiterentwicklung von BFC Preussen und seiner Ambitionen in der Regionalliga bei.
