
In der kleinen Stadt Ambert im Département Puy-de-Dôme in Frankreich werden derzeit Häuser für den symbolischen Preis von nur einem Euro verkauft. Diese Initiative soll dazu beitragen, neue Einwohner anzuwerben und Leerstände zu reduzieren. Ambert, umgeben von der Natur des regionalen Naturparks Livradois-Forez und des Flusses Dore, hat etwa 6.556 Einwohner. Die Bevölkerung ist in den letzten 20 Jahren um etwa 1.000 Menschen gesunken, ein Trend, der seit den 1980er Jahren anhält, als die Stadt unter einem Bevölkerungsrückgang zu leiden begann. Durch den Verkauf von Immobilien zu solch günstigen Preisen erhofft sich die Stadtverwaltung in Ambert eine Revitalisierung der Gemeinschaft und eine Belebung des lokalen Lebens.
Aktuell stehen im Chazeaux-Viertel zwei Immobilien zum Verkauf. Interessierte Käufer müssen jedoch beachten, dass mit dem symbolischen Preis von einem Euro auch Verpflichtungen verbunden sind. Es ist erforderlich, dass die Käufer die Immobilien instand setzen, um sie bewohnbar zu machen. Zudem ist eine Mindestwohnverpflichtung von drei Jahren vorgesehen; Käufer dürfen die Immobilien nicht als Zweitwohnsitz nutzen. Bei Nichteinhaltung dieser Auflagen drohen Geldstrafen. Um den Umbau zu erleichtern, gibt es zudem Fördergelder, die zurückgezahlt werden müssen, falls der Käufer die Wohnverpflichtung nicht erfüllt. Interessenten sind gefordert, einen detaillierten Zeitplan für die Renovierungsarbeiten vorzulegen, was zeigt, dass die Stadtverwaltung ernsthaft an der Erneuerung der Bebauung interessiert ist.
Strategie zur Revitalisierung
Die Stadt Ambert plant, über die nächsten fünf Jahre hinweg regelmäßig Immobilien anzubieten. Diese Strategie ist Teil eines größeren Plans, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern und die nachlassende Attraktivität der Region wiederherzustellen. Teilweise steht in einigen Stadtteilen ein Leerstand von bis zu 60 Prozent zu Buche. Diese Situation fördert Maßnahmen zur Wiederbelebung des Stadtlebens, wie etwa die Renovierung des historischen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer, das bereits für 2026 geplant ist. Dort sollen Geschäfte, Cafés und Veranstaltungen untergebracht werden, was zusätzlich zur Belebung der Innenstadt beitragen könnte.
Die Idee der Ein-Euro-Häuser ist nicht nur in Ambert einzigartig, sondern wird auch in anderen Teilen Europas verfolgt, um bestimmte Viertel zu revitalisieren. So ist es nicht verwunderlich, dass Ambert, bekannt für ihr handwerkliches Erbe und den berühmten Fourme-Käse, das Potenzial hat, als Wohnort wieder attraktiv zu werden. Die ruhige Lebensqualität in der malerischen Region zieht zudem immer mehr Menschen an, die einen Lebensstil abseits des städtischen Trubels suchen.
In Anbetracht der bisherigen Erfolge, wie der bereits eröffneten neuen Schulklasse, ist das Konzept der Ein-Euro-Häuser in Ambert vielversprechend. Die Stadtverwaltung hofft, mit dieser Initiative nicht nur neue Einwohner zu gewinnen, sondern auch ein starkes Gefühl der Gemeinschaft zu fördern und der Stadt ein neues Leben einzuhauchen. Interessierte können sich näher informieren auf Welt und Paris Secret.