
Der Technologiekonzern Andritz hat im ersten Quartal 2025 beeindruckende Rekordaufträge gemeldet. Der Auftragszuwachs beträgt 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben sind die starken Wachstumszahlen in den wichtigen Geschäftsbereichen. So verzeichnete die Sparte Pulp & Paper einen bemerkenswerten Anstieg von 51,7 Prozent, bedingt durch die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen. Auch die Hydropower-Sparte profitiert von den globalen Investitionen in die Energiewende mit einem Wachstum von 14,3 Prozent.
Operativ kann Andritz ebenfalls Erfolge verzeichnen, unter anderem mit einer Ausrüstungslieferung für ein türkisches Wasserkraftwerk und der Inbetriebnahme einer High-Tech-Recyclingfaserlinie in Österreich. Ein Schlüsselauftrag zur Erweiterung des US-Energienetzes in Kooperation mit GE Vernova rundet die positiven Nachrichten ab. Trotz des beeindruckenden YTD-Gewinns von 24,55 Prozent stagniert die Aktie und liegt derzeit 4,6 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Der Relative Strength Index (RSI) von 64 weist auf eine leichte Überhitzung hin.
Marktdynamik und Anlegerstimmung
Die Diskrepanz zwischen den Fundamentaldaten und der Kursentwicklung sorgt für Verwirrung unter den Anlegern. Mehrere Faktoren könnten die Zurückhaltung erklären. Zum einen ist das allgemeine Börsenklima angespannt, zum anderen gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit des aktuellen Wachstums. Digitalisierungsinitiativen stellen jedoch einen potenziellen Wachstumstreiber dar, insbesondere die Einführung der neuen Pelletpresse-Technologie im Rahmen von Andritz Smart Die und die steigende Nachfrage nach Lösungen im Bereich Industrie 4.0, die digitale Optimierungstools betreffen.
Wie bereits in den Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2024 aufgezeigt wurde, hat Andritz trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zufriedenstellende Resultate erzielt. Der Auftragseingang für 2024 belief sich auf 8,28 Milliarden EUR, was einem Rückgang von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den Bereichen Pulp & Paper sowie Metals gab es einen Abschwung, während Hydropower um 7 Prozent und Environment & Energy sogar um 8 Prozent wachsen konnten. Der Umsatz sank auf 8,31 Milliarden EUR, was einem Rückgang von 4 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.
Finanzielle Übersicht und Ausblick auf 2025
Besonders auffällig ist der Anstieg des Service-Umsatzes, der nun 41 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Die operative Rentabilität verbesserte sich leicht auf eine EBITA-Marge von 8,9 Prozent. Das Konzernergebnis lag bei 496,5 Millionen EUR, was einem Rückgang von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im vierten Quartal 2024 stieg der Auftragseingang jedoch auf 2,53 Milliarden EUR, was einen Anstieg von 24 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2023 darstellt. Die Bilanz zeigt, dass der Auftragseingang insbesondere im Hydropower-Segment um 54 Prozent zulegte.
Für 2025 wird eine Belebung der Projektaktivität sowie eine stabile Entwicklung sowohl des Umsatzes als auch der operativen Rentabilität erwartet. Prognosen deuten auf einen Umsatz zwischen 8,0 und 8,3 Milliarden EUR hin, mit einer EBITA-Marge zwischen 8,6 und 9,0 Prozent. Darüber hinaus wird für die Aktionäre eine Dividende von 2,60 EUR pro Aktie angestrebt, eine Erhöhung im Vergleich zu 2023.