Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von der CSU hat während seines China-Besuchs für faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen für bayerische und deutsche Unternehmen in China plädiert. Bei einem Gespräch mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao betonte Söder die Notwendigkeit von Fairness für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen, da die Firmen bereits einen zunehmend anspruchsvollen Markt erlebten. Zu den konkreten Forderungen gehörten der Abbau von Beschränkungen beim Datenverkehr, Planungssicherheit, Investitionsbedingungen, und mehr Transparenz bei Genehmigungsverfahren. Es sei auch wichtig, chinesische Staatsunternehmen nicht einseitig zu bevorzugen und den Schutz des geistigen Eigentums zu gewährleisten.
Deutsche Unternehmen haben laut einer Analyse des IW Köln im Jahr 2023 mit 11,9 Milliarden Euro mehr Geld in China investiert als je zuvor, obwohl die ausländischen Direktinvestitionen insgesamt auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gefallen sind. Trotz geopolitischer Spannungen und wachsendem Misstrauen in die chinesische Wirtschaftspolitik entscheiden sich viele deutsche Firmen weiterhin für Investitionen in China, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Geschäftsklimaumfrage der deutschen Auslandshandelskammer zeigt, dass trotz sinkender Attraktivität als Investitionsstandort, viele Unternehmen ihre Tätigkeiten in China beibehalten wollen.
Bayerns wichtigster Handelspartner ist China, mit einem Handelsvolumen von rund 53 Milliarden Euro im Jahr 2023. Dies umfasst Exporte im Wert von etwa 17 Milliarden Euro und Importe von knapp 36 Milliarden Euro. Politischer Höhepunkt von Söders China-Reise ist das geplante Treffen mit dem chinesischen Regierungschef Li Qiang, welcher bereits von Vertretern bayerischer Unternehmen begleitet wurde, die ihre Anliegen bezüglich der chinesischen Marktbedingungen vortragen konnten.