
Der Rückzug von ARAG SE aus dem australischen Markt markiert einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen. Nach fast sechs Jahren hat ARAG Services Australia, das Rechtsschutzversicherungen im MGA-Modell vermittelte, die Geschäftstätigkeit eingestellt. Der Risikoträger, HDI Global Specialty, wird weiterhin bestehende Verträge betreuen, jedoch wird kein Neugeschäft mehr generiert. Vorstandschef Dr. Renko Dirksen begründet diesen Schritt mit dem ausbleibenden Markterfolg in Australien. ARAG bleibt dennoch optimistisch und setzt seine internationalen Wachstumspläne fort, unter anderem mit einer neuen Niederlassung in Helsinki, wie Versicherungsbote berichtet.
Ein weiteres Thema, das den deutschen Markt beschäftigt, ist die Frage der Altersvorsorge. Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov im Auftrag von growney äußern 70,7% der Deutschen den Wunsch nach neuen steueroptimierten Altersvorsorge-Möglichkeiten. Besonders hohes Interesse zeigen Haushalte mit einem Nettoeinkommen von über 3.000 Euro. Trotz der Nachfrage gibt es bisher kein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot, was Finanzdienstleister dazu veranlasst, zügige Reformen von der Bundesregierung einzufordern, insbesondere im Hinblick auf die Frühstart-Rente.
Herausforderungen der Altersvorsorge
International mobile Beschäftigte stehen vor besonderen Herausforderungen bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Die steuerliche Behandlung von Altersversorgungsplänen ist international nicht harmonisiert. In den Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und anderen Ländern sind allgemeine Regelungen zur bAV enthalten. Während das Besteuerungsrecht in der Anwartschaftsphase beim Tätigkeitsstaat liegt, wechselt dieses in der Auszahlungsphase zum Ansässigkeitsstaat. Allerdings existieren Ausnahmefälle, die für Geschäftsführer und Grenzgänger gelten, so EY.
Die Übertragung von Versorgungsanwartschaften ist möglich, sofern alle Parteien einverstanden sind. Außerdem darf es keine spezifischen arbeitsrechtlichen Regelungen für den Transfer von bAV zwischen deutschen Arbeitgebern oder ins Ausland geben. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit der Entgeltumwandlung hervorgehoben, da Arbeitnehmer innerhalb von drei Monaten nach einem Arbeitgeberwechsel in einen neuen Arbeitsvertrag innerhalb der EU keine einseitige Abfindung für Kleinstanwartschaften erhalten können.
Aktuelle Versicherungstrends
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die stark gestiegenen Preise für Fahrradversicherungen. Neukunden müssen mittlerweile bis zu 780 Euro jährlich zahlen. Diese Preisschraube ist auf hohe Schadenssummen zurückzuführen; im Jahr 2024 betrug der durchschnittliche Schaden beinahe 1.200 Euro. Die Ammerländer Versicherung verzeichnete allein über 30.000 Schadensfälle. Ab einem Fahrradwert von etwa 1.200 Euro ist eine separate Police oft lohnenswert, da Hausratversicherungen häufig keinen ausreichenden Schutz bieten.
Zusätzlich äußert der VOTUM Verband Kritik am geplanten EU-Label „Finance Europe“, das als symbolische Maßnahme angesehen wird. Der Verband fordert die sofortige Einstellung des Trilogs und echte Projekte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas.
Abschließend bleibt die Übernahme der Wiggermann OHG durch die Phönix Versicherungsmakler GmbH zu erwähnen, die am 1. Juli 2025 vollzogen wurde. Der Inhaber Dirk Wiggermann und sein Team werden weiterhin für die Kunden präsent sein und bieten diesen den Vorteil eines deutschlandweit tätigen Maklers. Diese Übernahme ist ein Teil der langfristigen Nachfolgestrategie von Phönix. Die Nominierungsphase für den OMGV Award 2025 ist ebenfalls gestartet, um Vermittler*innen auszuzeichnen, die erfolgreiche digitale Kommunikation umsetzen. Bewerbungen und Nominierungen sind bis zum 7. September 2025 in vier Kategorien möglich.