
Atlantic Natural Foods (ANF) steht vor einer grundlegenden Umstrukturierung und plant den Verkauf seiner Vermögenswerte an Century Pacific North America Enterprise, Inc., ein philippinisches Lebensmittelunternehmen. Dies wurde von vegconomist berichtet. Am 24. Juni 2025 genehmigte das US-Insolvenzgericht für den östlichen Bezirk von Louisiana das Bieterverfahren, das Teil eines umfassenden Plans zur Rettung des Unternehmens ist.
Der Schritt folgt auf eine Reihe von Herausforderungen für ANF, die 2023 Insolvenz nach Chapter 11 anmeldeten. Die Produktionsstätten in North Carolina wurden im März 2025 stillgelegt, und die Herstellung wurde verlagert, um die Produktion auf die Philippinen zu konzentrieren. Die Verlagerung ist das Ergebnis gestiegener Kosten und Schwierigkeiten im Lieferkettenmanagement, einschließlich Zöllen auf Materialien wie Stahl, Getreide und Gewürze.
Herausforderungen und Restrukturierung
Douglas Hines, der Vorsitzende von ANF, bezeichnete die Restrukturierungsphase als äußerst schwierig. Ein zentrales Problem stellte die durch Cybersicherheitsangriffe verursachte Kostensteigerung in der IT dar, was die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Geschäftsstrategie verstärkte. ANF beabsichtigt, die Verfügbarkeit pflanzlicher Produkte für seinen Kundenstamm auch weiterhin sicherzustellen, trotz der finanziellen und operationellen Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist.
Am 28. Juli 2025 wird eine Auktion für weitere qualifizierte Angebote stattfinden, in der Century Pacific als Stalking-Horse-Bieter fungiert. Dies könnte die Weichen für eine Stabilisierung des Unternehmens stellen, das in der Vergangenheit mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Insolvenz in der Lebensmittelbranche
Eine weitere besorgniserregende Entwicklung in der Lebensmittelbranche betrifft das Berliner Startup Bosque Foods. Dieses Unternehmen meldete Insolvenz an, wie von Merkur berichtet. Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 6. September die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet, wobei Rechtsanwalt Torsten Martini als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wurde.
Bosque Foods, spezialisiert auf die Entwicklung von Fleischersatzprodukten aus Mykoproteinen, konnte Schwierigkeiten, neue Investoren zu finden, nicht überwinden. Geplant waren pflanzliche Alternativen zu Hähnchen- und Schweinefilets, die sowohl im Lebensmittelhandel als auch in der Gastronomie verkauft werden sollten. Ein erstes Produkt war für dieses Jahr vorgesehen, jedoch ist dessen Markteintritt nun gefährdet. Um Ressourcen zu bündeln, wird die deutsche Niederlassung geschlossen und der Fokus auf den Markteintritt in den USA gelegt.
Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr staatliche Fördermittel in Höhe von 460.000 Euro sowie 171.000 Euro im Juni dieses Jahres erhalten. 2022 schloss Bosque Foods eine Finanzierungsrunde über rund drei Millionen Euro ab, jedoch scheinen die jüngsten Entwicklungen die ohnehin fragile Situation des Unternehmens zu verschärfen und schließen sich der allgemeinen Tendenz zur Insolvenz im Lebensmittelsektor an, die jüngst auch Alife Foods betroffen hat.