
Die deutsche Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Erholung, nachdem sie die längste Krise seit 1949 durchschritten hat. Laut einem aktuellen Bericht von Capital könnte das Wirtschaftswachstum im Jahr 2026 wieder ansteigen. Vier Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für dieses Jahr angehoben, was auf eine positive Tendenz hindeutet.
Die angepassten Prognosen sind wie folgt:
- Ifo-Institut: +1,5% (ursprünglich 0,8%)
- IfW Kiel: +1,6%
- RWI Essen: +1,5%
- IWH Halle: +1,1%
Für das Jahr 2025 wird allerdings nur ein minimales Wachstum erwartet. Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser betont, dass die Krise ihren Tiefpunkt im Winterhalbjahr erreicht hat. Trotz positiver Anzeichen wird vermutet, dass die Wirtschaftsleistung in den Jahren 2023 und 2024 weiter schrumpfen könnte, wobei Ifo seine Prognose für 2023 von 0,2% auf 0,3% und IWH von 0,1% auf 0,4% erhöhte.
Politische Maßnahmen und Herausforderungen
Ein Wachstumspaket der Bundesregierung im Umfang von 10 Milliarden Euro für das laufende Jahr und 57 Milliarden Euro für das nächste Jahr soll die konjunkturelle Erholung unterstützen. RWI-Konjunkturchef Schmidt stellt jedoch klar, dass diesen Ankündigungen Taten folgen müssen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die langfristigen Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben laut Ifo jedoch düster, mit einem durchschnittlichen Wachstum von weniger als 0,5% bis Ende des Jahrzehnts.
Ein zentraler Punkt ist die demografische Wende, die ab 2025 zu einem Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials führen wird. Die OECD empfiehlt dringend, die Integration von Frauen und älteren Menschen in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche verlangt zudem Reformen im Renten- und Gesundheitswesen.
Wirtschaftliche Risiken und Unsicherheiten
Die positiven Konjunkturprognosen basieren auch auf der Hoffnung, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU beigelegt wird. IWH-Vizepräsident Holtemöller warnt jedoch vor potenziellen Risiken wie einer Eskalation der US-Handelskonflikte. Diese könnten das deutsche Wirtschaftswachstum im Jahr 2026 um 0,3 Prozentpunkte senken. Die Inflationsrate wird für 2023 bei 2,1% und für 2026 bei 2,0% prognostiziert.
Zusammengefasst zeigt sich, dass es trotz der Herausforderungen positive Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung gibt. Wie auch Süddeutsche berichtet, könnten die Maßnahmen der neuen Bundesregierung zur umfangreichen Ausweitung staatlicher Investitionen und zur schrittweisen Senkung der Steuerlast für Unternehmen entscheidend für die Erholung sein. Das reale Bruttoinlandsprodukt könnte bereits 2023 erstmals seit 2022 wieder zunehmen, was Hoffnung auf eine baldige Erholung gibt.