Die aktuelle Krise in der Baubranche hat einen starken Immobilien-Riesen aus Wiesbaden, die Deutsche Invest Immobilien (D.i.i), schwer getroffen. Als Reaktion darauf hat die Bundesfinanzaufsicht (BaFin) am 17. April einen Insolvenzantrag gegen die d.i.i. Investment GmbH, eine Tochtergesellschaft der D.i.i-Gruppe, gestellt. Dies geschah, um die Vermögenswerte dieser Firma in einem geordneten Verfahren zu sichern, wie von der BaFin bekannt gegeben.
Die d.i.i. Investment GmbH, die Investmentfonds im Wert von 621 Millionen Euro verwaltet, befindet sich in einer schwierigen Situation. Von den 16 betroffenen Fonds investieren 14 ausschließlich für professionelle Anleger und zwei für Privatpersonen in Immobilien. Die Maßnahmen der BaFin, wie das Moratorium und der Insolvenzantrag, sollen dazu dienen, das investierte Geld zu sichern und Schaden für die Anleger zu begrenzen.
Die BaFin weist betroffene Anleger darauf hin, bei Fragen die angegebene Nummer zu kontaktieren. Es wird betont, dass Kapitalanlagegesellschaften, die von der BaFin beaufsichtigt werden, nicht eigenständig Insolvenzanträge stellen können. Diese Intervention der BaFin verdeutlicht das Ausmaß der Krise bei der D.i.i.
Die Bau- und Immobilienwirtschaft erfasst eine tiefe Krise, in der die D.i.i. nur ein Beispiel für zahlreiche Insolvenzen darstellt. Mit immer mehr Unternehmen in Schwierigkeiten ist eine schnelle Verbesserung nicht in Aussicht. Insbesondere im deutschen Wohnungsbau zeigt sich die Anspannung deutlich, mit fast jedem fünften Unternehmen, das von stornierten Aufträgen berichtet.
Die aktuellen Prognosen der Versicherung Atradius werden von einem deutlichen Anstieg der Insolvenzen in der Baubranche um 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr geprägt. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Unternehmenspleiten im Baugewerbe um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und die Insolvenzen haben das Niveau vor der Pandemie überschritten. Diese Entwicklung weist darauf hin, dass die Krise in der Baubranche sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen könnte.