
Immer mehr Unternehmen richten ihren Fokus auf die Sanierung bestehender Immobilien, was in der Branche als neuer Standard angesehen wird. Der Verband Bauen im Bestand (BiB), der über 180 Mitglieder zählt, fördert diesen Trend aktiv, wie Haufe berichtet. Sarah Dungs, die Vorsitzende des BiB, betont, dass nicht die Größe des Verbands, sondern der Impact im Mittelpunkt stehen sollte. In diesem Kontext hat der Verband eine Reihe von Workshops ins Leben gerufen, die konkrete Ergebnisse liefern.
Der Trend zur Bestandssanierung wird durch mehrere Faktoren begünstigt. Zu den Hauptgründen gehören der ökologische Flächenverbrauch, die bereits genutzten Ressourcen der Städte und die Wirtschaftlichkeit dieses Ansatzes. Der sogenannte Greyfield-Index zeigt zudem einen Rückgang der Neubauaktivitäten, während die Sanierungsmaßnahmen stabil bleiben. Dies könnte ein entscheidender Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot sein, auch wenn die Standorte manchmal problematisch sind und Neubauten den ökologischen Zielen der Bundesregierung entgegenstehen.
Herausforderungen und Risiken
Trotz der Vorteile sind die Risiken beim Bauen im Bestand nicht geringer als beim Neubau, sie sind jedoch anders. Insbesondere erfordert die Arbeit an bestehenden Immobilien spezielles Know-how. Besonders im Bürosektor gibt es großes Umnutzungspotenzial, da viele Büroflächen leer stehen. Die Umnutzung dieser Flächen kann jedoch kompliziert sein, da sie häufig nicht in Wohngebieten liegen.
Ein weiterer Schritt des BiB ist die Entwicklung eines digitalen Chatbots, der die Auswertung von Baugenehmigungen und Bauordnungen unterstützen soll. Zudem wurden Workshops mit Bankenvertretern eingerichtet, da das Thema Bauen im Bestand bei Finanzinstituten kritisch gesehen wird. „Wir fördern aktiv das Mitmachen und den Wissensaustausch unter unseren Mitgliedern“, erläutert Dungs und äußert einen gemischten Optimismus für die Zukunft: Es gebe großes Potenzial in neuen Geschäftsmodellen.
Engagement für Nachhaltigkeit
Die Gründung des Verbands für Bauen im Bestand e.V. auf Initiative der Greyfield Group zielt darauf ab, heterogene Kompetenzen zu bündeln und ein umfassendes, lebenszyklusorientiertes Verständnis vom Bauen im Bestand zu fördern. Der Verband will der Relevanz des Bestands eine Stimme geben und damit Fortschritte sowie Marktstandards gewährleisten, wie Fürbauenimbestand.de feststellt.
Ein zentrales Anliegen ist die Unterstützung der Klimaziele und der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland. Zu diesem Zweck werden neue Marktstandards sowie angepasste Normen und Verordnungen entwickelt. Der Verband verpflichtet sich zudem zur Transparenz durch eine offene CO2-Buchführung und veröffentlicht die CO2-Bilanz.
Der BiB wird durch ein erfahrenes Team geleitet, dem unter anderem Sarah Dungs als Vorsitzende sowie Diana Anastasija Radke und Nicola Halder-Hass angehören. Gegründet haben sich diverse Mitglieder, die sich für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Bauweise im Bestand einsetzen.