
Die bayerische Wirtschaft steht vor wachsenden Herausforderungen im internationalen Handel. Im ersten Quartal 2025 sanken die Aus- und Einfuhren um knapp drei Prozent. Nach Angaben von Frankenpost wurden Waren im Wert von fast 56,5 Milliarden Euro exportiert, was einem Rückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig gingen die Einfuhren um 2,7 Prozent auf 55,2 Milliarden Euro zurück. Die sinkenden Zahlen sind besonders besorgniserregend für die Automobilzulieferer in Oberfranken, die als wichtige Arbeitgeber fungieren.
Das Defizit im Außenhandel wird als ernsthafte Herausforderung wahrgenommen und führt zu konkreten Forderungen aus der Wirtschaft an die Politik. Experten warnen, dass die wirtschaftliche Lage angesichts der aktuellen Trends sowohl im Export als auch im Import alarmierend ist.
Langfristige Trends im Außenhandel
Ein Blick auf die Gesamtentwicklung der bayerischen Exporte zeigt, dass die bayerische Wirtschaft 2023 einen Rekordwert von 230,8 Milliarden Euro exportierte, was einem Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Imoprtverhältnisse änderten sich jedoch ebenfalls, da die Importe um 4,5 Prozent auf 240,8 Milliarden Euro sanken. Dies führte zu einem Außenhandelsdefizit von zehn Milliarden Euro, das sich jedoch im Vergleich zu den Vorjahren verringert hat, so BR.
Die wichtigsten Exportmärkte für Bayern sind die USA, Österreich, China, Italien, Frankreich, die Niederlande, Großbritannien und Polen. 2023 stiegen die Exporte in fast allen dieser Länder, außer nach Österreich und China. Besonders hervorzuheben ist der Export von Personenkraftwagen und Wohnmobilen, die weiterhin zu den wichtigsten Exportgütern zählen.
Ausblick und Herausforderungen
Die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024 sind hingegen düster. Laut Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, werden die Exporterwartungen als pessimistisch eingestuft. Die schwache Weltkonjunktur sowie ein niedriger Binnenkonsum in China stellen erhebliche Herausforderungen dar. Zudem erschweren Bürokratie, hohe Energiekosten und Steuern die Produktion konkurrenzfähiger Exportgüter.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Rückgang der Importe von Erdöl und Erdgas, welcher um 55,2 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro sank. Diese Faktoren verdeutlichen, dass Bayern sich seit 2019 zunehmend vom Export- zum Importland gewandelt hat, was die Notwendigkeit von politischen Maßnahmen unterstreicht, um die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft zu sichern.