
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die Indienststellung der Landesvorhaltung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Deggendorf gefeiert. Diese neue Initiative wird als entscheidend für den Bevölkerungsschutz in Bayern angesehen und bietet modernste Einsatzmittel sowie spezialisiertes Personal, das im Falle von Großschadenslagen schnell und flexibel in Bayern und bundesweit eingesetzt werden kann. Herrmann hob dabei die Werte von Eigenverantwortung, Solidarität sowie Krisen- und Katastrophenvorsorge hervor und betonte, dass der Schutz der Bevölkerung höchste Priorität habe.
Die Landesvorhaltung ergänzt staatliche Investitionen im Katastrophenschutz. Das BRK selbst hat ebenfalls eigene Mittel in die Initiative investiert, um einsatz- und handlungsfähig zu bleiben. Diese Maßnahme ist besonders relevant, angesichts der Hochwasserlagen in Bayern im Mai und Juni 2024, die zu 18 Katastrophenfällen führten. Herrmann dankte allen Einsatzkräften für ihr Engagement und die Bereitschaft, sich für das Wohl ihrer Mitmenschen einzusetzen. Er stellte fest: „Die Landesvorhaltung ist ein Meilenstein für unseren Katastrophenschutz“.
Kongress zum Katastrophenschutz
Die BRK-Chefin Angelika Schorer äußerte jedoch den dringenden Bedarf an mehr Geld für Ausrüstung und Fortbildung, um den Herausforderungen im Katastrophenschutz gerecht zu werden. Insbesondere kritisierte sie, dass der Bund kein Sondervermögen für die zivile Verteidigung gebildet habe, was die Hilfsorganisationen in ihrer Arbeit einschränkt. Andrea Lindholz von der CSU betonte die Notwendigkeit, den Zivil- und Bevölkerungsschutz zu verbessern und forderte eine Aufrüstung, die über militärische Aspekte hinausgeht.
Herausforderungen und Lösungen
Ein weiterer Vorschlag zur Personalaufstockung im Katastrophenschutz beinhaltet die Einführung eines Dienstjahres für Jugendliche, um Freiwillige zu gewinnen. Zudem wurde auf den akuten Materialmangel im Zivilschutz hingewiesen; 40 Prozent der benötigten Ausrüstung fehlen, insbesondere für Hochwasser und Großschadensereignisse. Die Herausforderungen durch den Klimawandel und immer häufiger auftretende Wetterextreme machen solche Maßnahmen notwendig.
Das Innenministerium Bayern äußerte sich optimistisch zu den zukünftigen Herausforderungen und erklärte, dass Bayern gut aufgestellt sei. Für den Katastrophenschutz wurden im Doppelhaushalt 2024/2025 insgesamt 90 Millionen Euro bereitgestellt. Dieses Budget soll helfen, die Ausrüstungsgegenstände für freiwillige Hilfsorganisationen und Feuerwehren zu finanzieren und somit die Bevölkerung in Krisensituationen besser zu schützen.
Für weitere Informationen: Staatsministerium Bayern und BR24.