
Bitcoin hat sich in den letzten Jahren von einem eher passiven Wertspeicher zu einer dynamischen Komponente im dezentralisierten Finanzwesen (DeFi) entwickelt. Lange Zeit galt Bitcoin als sicherer Hafen und Absicherung gegen Inflation. Die Vorstellung, Bitcoin als Gegenmodell zu traditionellen Finanzsystemen zu nutzen, prägte sein frühes Image. Doch während Ethereum und andere Plattformen die DeFi-Welt mit innovativen Protokollen überfluteten, blieb Bitcoin eher auf der Stelle stehen. Dies hat sich jedoch mit dem Aufkommen von BitcoinFi (Bitcoin Finance) geändert, wie MoneyToday berichtet.
BitcoinFi umfasst eine Reihe neuer Protokolle, die Bitcoin aktiv in Finanztransaktionen einbinden. Dazu gehören dezentrale Kreditvergabe, Bitcoin-Staking, BTC-basierte Stablecoins und Liquiditätsprotokolle. Der Fokus liegt darauf, die über 2,9 Millionen BTC, die auf zentralisierten Börsen liegen und ohne Rendite verweilen, gewinnbringend zu nutzen. Zudem sind über 30% aller Bitcoins seit fünf Jahren inaktiv, was Potenzial für Veränderungen bietet.
Die Entwicklung von BitcoinFi
Im Februar 2025 waren über 32 Milliarden US-Dollar in Bitcoin auf anderen Blockchains tokenisiert, was etwa 1,74% der gesamten Marktkapitalisierung von Bitcoin entspricht. Die Entwicklung von Layer-2-Protokollen, wie Stacks und BitVM, bringt Smart Contracts und skalierbare Lösungen auf die Bitcoin-Blockchain, ohne deren Sicherheit zu gefährden. Diese Technologien bieten neue Funktionalitäten und ermöglichen Bitcoin-Staking, bei dem BTC als Sicherheit für andere Netzwerke verwendet werden kann, mit jährlichen Erträgen zwischen 3 und 12%.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Total Value Locked (TVL) in BitcoinFi-Protokollen, der im Dezember 2024 ein Allzeithoch von 7,48 Milliarden US-Dollar erreichte. Projekte wie Babylon, die mittlerweile das größte BTCFi-Protokoll mit einem TVL von 5,4 Milliarden US-Dollar ist, gewinnen zunehmend an Bedeutung und ziehen institutionelle Investoren an. Die Integration von USDT mit dem Lightning Network erweist sich als entscheidender Schritt für die Marktliquidität.
Wachstumspotential und Risiken
Der Anstieg im DeFi-Bereich ist beeindruckend: Das gesamte in BTCFi-Protokollen gesperrte Kapital stieg von 307 Millionen US-Dollar im Januar 2024 auf 6,6 Milliarden US-Dollar im Februar 2025 – ein Anstieg von 2,050%. Diese Entwicklungen zeigen, dass Bitcoin als ernstzunehmender Akteur im DeFi-Sektor auftritt, der zuvor von Ethereum und anderen Smart-Contract-Plattformen dominiert wurde, wie Forbes anmerkt.
Allerdings besteht bei Wrapped Assets, durch die Bitcoin auf anderen Blockchains tokenisiert wird, ein gewisses Risiko, da sie oft auf zentralisierten Lösungen beruhen. Das neue Threshold Signature Scheme (TSS) ermöglicht zudem eine dezentrale Kontrolle über Bitcoin-Wallets, was non-custodial Anwendungen weiter fördert.
Die Marktanalysten schätzen, dass bei einer Adoptionsrate von 2,87% des Bitcoin-Bestandes in BitcoinFi ein Marktvolumen von realistisch 47 Milliarden US-Dollar möglich wäre. Diese Kombination von Stabilität und Innovation könnte BitcoinFi zur nächsten Evolutionsstufe für Bitcoin machen. Dabei wird die Potentialanalyse von BTCFi durch sein schnelles Wachstum und die steigende Akzeptanz sowohl von Einzel- als auch von institutionellen Investoren untermauert.