
Der technologische Fortschritt im Bereich der Quantencomputer sorgt für besorgniserregende Debatten über die Sicherheit von Kryptowährungen. BlackRock hat eindringlich gewarnt, dass diese Technologie die kryptografische Grundlage digitaler Assets wie Bitcoin untergraben könnte. In einem aktualisierten Prospekt seines iShares Bitcoin Trusts (IBIT) aus Mai 2025 führte das Unternehmen Quantencomputer als potenzielles Risiko auf, das es zu beachten gilt.
Die zugrunde liegende Public-Key-Kryptografie, auf der Bitcoin basiert, ist dabei besonders anfällig für Quantenangriffe. Der ECDSA-Algorithmus, der für die Signatur von Bitcoin-Transaktionen verwendet wird, könnte durch einen leistungsfähigen Quantencomputer, der private Schlüssel zurückrechnen kann, gefährdet werden. Schätzungen zufolge sind etwa 25 % der im Umlauf befindlichen Bitcoins, was etwa 4 Millionen Coins entspricht, potenziell attackierbar.
Die Bedrohung durch Quantencomputer
Aktuelle Quantencomputer sind zwar noch nicht leistungsfähig genug, um Bitcoin tatsächlich zu gefährden, jedoch zeigen Prognosen, dass sie bis 2030 mit etwa 1 Million Qubits Realität werden könnten. Institutionen wie das Hudson Institute betrachten die Risiken, die von Quantencomputern ausgehen, als ernsthafte Bedrohung für die globale Wirtschaft. Manche Experten raten dazu, verwundbare Guthaben sofort zu „verbrennen“, während andere dazu aufrufen, besonnen zu bleiben.
Angesichts dieser Risiken intensivieren viele Kryptoprojekte die Forschung an quantensicheren Signaturen und alternativen Blockchain-Architekturen. Die Suche nach Post-Quantum-Kryptografie (PQC) hat begonnen, wobei Algorithmen wie SPHINCS+ und Dilithium in den Fokus gerückt sind. Der Übergang zu quantensicheren Verfahren erweist sich jedoch als technisch herausfordernd, insbesondere im Bitcoin-Netzwerk.
Die Notwendigkeit von Kryptoagilität
Die Dringlichkeit dieser Problematik wird zusätzlich unterstrichen durch Forderungen von Regierungen und Regulierungsbehörden, die Migration zu quantensicherer Kryptografie bis spätestens 2028 zu fordern. Aktuelle Analysen zeigen jedoch, dass die Vorbereitungsquote in vielen Unternehmen derzeit unter 50 % liegt. Zudem haben sich einige Post-Quantum-Algorithmen, wie SIKE, als unsicher erwiesen.
Ein weiteres Problem stellt die Sicherheitslücke dar, die mit der Strategie „Harvest now, decrypt later“ verbunden ist, bei der sensible Daten jetzt abgegriffen und später entschlüsselt werden können. BlackRocks Warnung stellt somit einen Wendepunkt im Umgang mit Quantencomputern als Bedrohung für Kryptowährungen dar, und es ist klar, dass Nutzer, Unternehmen und Regierungen jetzt handeln müssen, um digitale Vermögen und das Vertrauen in diese Technologien zu schützen.
Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der langfristigen IT-Sicherheit, insbesondere im KRITIS-Umfeld, werden immer komplexer. Experten betonen, dass die Umsetzung quantensicherer Verfahren, wie sie vom Kompetenzzentrum Post-Quanten-Kryptografie gefördert werden, nicht nur notwendig, sondern dringend erforderlich ist. Hier werden Unterstützung bei der Migration zu PQC-Verfahren und Sicherheitsanalysen angeboten, um den Übergang zu quantenresistenten Methoden so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Die technische Umstellung auf sichere Verfahren bleibt somit eine essentielle Aufgabe für die Zukunft der digitalen Währungen und darüber hinaus, was die Landschaft der IT-Sicherheit nachhaltig beeinflussen könnte.