
Das Vertrauen der britischen Wirtschaft hat im Mai 2025 einen bemerkenswerten Anstieg erreicht, der den höchsten Stand seit August 2024 darstellt. Laut dem Lloyds Business Barometer stieg der Stimmungsindex um elf Punkte auf 50, was den höchsten Wert seit dem Amtsantritt von Labour-Premierminister Keir Starmer verkörpert. Dieser Anstieg folgt auf einePhase, in der das Vertrauen im April aufgrund von Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump zurückging.
Die Umfrage, die die Stimmen von 1.200 Unternehmen erfasste, zeigt die Reaktion der Wirtschaft auf eine allmähliche Stabilisierung der globalen Märkte. Die gesicherte Ankündigung der britischen Regierung über die Senkung von Zöllen auf britische Autos und die Abschaffung von Zöllen auf Aluminium und Stahl trägt zur positiven Marktentwicklung bei. Zudem wurde Trump am 8. Mai in seiner Entscheidung bestärkt, die Bedrohung sogenannter „gegenseitiger Zölle“ bis zum Juli auszusetzen, was das Marktgefühl erheblich verbessert hat.
Robustheit trotz Herausforderungen
Trotz der hohen Inflation, die im April 2025 auf 3,5 % anstieg – der höchste Stand seit Januar – zeigt die britische Wirtschaft eine erfreuliche Robustheit. Die Wachstumsdaten des ersten Quartals belegten, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 % zulegte, was die schnellste Wachsungsrate seit über einem Jahr darstellt. BMMagazine berichtet zudem, dass das Vertrauen aufgrund der positiven Handelsaussichten und der Verbesserung der Einstellungsabsichten gestiegen ist.
Eine interessante Erkenntnis der Umfrage ist, dass ein Drittel der Unternehmen plant, Lohnsteigerungen von 3 % oder mehr zu gewähren. Gleichzeitig beabsichtigen 65 % der Unternehmen, die Preise im kommenden Jahr zu erhöhen, was jedoch einen Rückgang um fünf Punkte im Vergleich zu April darstellt. Nur 2 % der Unternehmen planen eine Preissenkung, was auf ein größeres Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität hinweist.
Ausblick für die Zukunft
Der Anstieg des Geschäftsvertrauens deutet auch auf eine stärkere Position der Unternehmen im nächsten Quartal hin. Der größte Teil des wirtschaftlichen Aufschwungs kam von der Dienstleistungsbranche, während Hersteller weiterhin von einem Rückgang der Exportnachfrage berichten. Die Financial Times weist darauf hin, dass die Erholung der Finanzmärkte erheblich zur Verbesserung des wirtschaftlichen Optimismus beiträgt.
Obwohl die britische Wirtschaft angesichts anhaltender Risiken durch die US-Handelspolitik unter Druck steht, liefern die aktuellen Daten Grund zur Zuversicht. Die Diskussion um Steuererhöhungen und Haushaltskürzungen, die Finanzministerin Rachel Reeves Ende 2024 ansprach, könnte möglicherweise durch das sich verbessernde wirtschaftliche Klima entschärft werden. Die Gesamtlage zeigt eine interessante Wendung, die viele Akteure in der britischen Wirtschaft aufmerksam verfolgen werden.