Der Brüsseler Sondergipfel in dieser Woche stand im Zeichen der Wettbewerbsfähigkeit der EU. Trotz dieser klaren Agenda war es absehbar, dass politische Themen die Diskussionen dominieren würden. Bereits vor dem iranischen Angriff auf Israel drängten verschiedene Staaten darauf, den Nahostkonflikt und die Situation in der Ukraine auf die Tagesordnung zu setzen. Dennoch wäre eine konzentrierte Debatte über die wirtschaftliche Lage dringend erforderlich.
Die EU-Industrie leidet unter den Belastungen durch Überregulierung, Bürokratie, Fachkräftemangel und steigende Energiepreise. Im Vergleich zu ihren Hauptkonkurrenten USA und China, die bedeutende Summen in ihre Wirtschaft investieren, schneidet die EU in Sachen Innovation und Produktivität zunehmend schlechter ab. Zusätzlich fällt es der EU schwer, eine klare Position zwischen diesen globalen Schwergewichten einzunehmen, was zu der Gefahr eines Wirtschaftskriegs führen könnte. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die EU Strategien zur Sicherung der Rohstoff- und Warenversorgung entwickelt.
In Anbetracht dieser Herausforderungen scheint es für die EU dringend notwendig, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und sich verstärkt in die globale Wirtschaft einzubringen. Eine zweite Chance für von der Leyen könnte darin liegen, die notwendigen Reformen anzustoßen, um die EU-Industrie wieder auf Kurs zu bringen und sie besser gegen die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger die Zeichen der Zeit erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um eine nachhaltige und prosperierende Wirtschaft in der EU zu gewährleisten.