Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nahm am Montagabend am HNA-Lesertreff im Südflügel des Kulturbahnhofs teil. Die Veranstaltung, moderiert von HNA-Chefredakteur Axel Grysczyk, zog insgesamt 220 Besucher an, darunter Vertreter der Wirtschaft wie die neugewählte Präsidentin der Industrie- und Handelskammer, Désirée Derin-Holzapfel.
Die Diskussion mit Habeck erstreckte sich über eine Vielzahl von Themen wie Rente, Atomkraftwerke, Digitalisierung und den Fachkräftemangel. Eine Leserin fragte beispielsweise, was sie tun solle, wenn ihr alter Heizkessel kaputt gehe, ob sie noch mit Öl heizen könne. Habeck erklärte, dass die Kommunen zunächst eine Wärmeplanung vorlegen müssten, bevor die Nutzung fossiler Energieträger eingeschränkt werde.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Wirtschaftsentwicklung und die Bürokratie, die viele Besucher beschäftigte. Habeck betonte die Herausforderungen, mit teurer Energie, steigenden Produktionskosten und Inflation umzugehen. Obwohl er die Bundesregierung in ihren Handlungsspielräumen einschränkte, äußerte er den Optimismus, dass es langsam bergauf gehe.
In Bezug auf die Bürokratie wies Habeck auf die Notwendigkeit hin, unnötige Gesetze zu überarbeiten und die Effizienz zu steigern. Er machte dabei einen amüsanten Verweis auf ein fiktives „Gute-Speisekarten-Gesetz“. Trotz seiner bekannten Schlagzeilenwürdigkeit an diesem Abend lehnte Habeck eine provozierende Schlagzeile ab und betonte die Bedeutung von Flexibilität in der Politik.
Der Abend endete mit lobenden Worten für Habeck, der als detailreich und geduldig in seinen Erklärungen gelobt wurde. Auch humorvolle Momente wie das „Gute-Speisekarten-Gesetz“ brachten das Publikum zum Schmunzeln. Habeck bezog die Region Kassel in die Diskussion ein und sparte nicht mit Lob für die dortige grüne Realpolitik. Der Minister zeigte sich am Ende zufrieden und betonte die Bedeutung des Dialogs und des Verständnisses in der Politik.