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China Evergrande: Richter ordnet Auflösung des hochverschuldeten Konzerns an – Finanzexperte warnt vor Auswirkungen auf chinesische Wirtschaft und Banken.

Der chinesische Immobilienkonzern China Evergrande steht kurz vor der Auflösung, nachdem die Hongkonger Richterin Linda Chan diesem Schritt zugestimmt hat. Dies kam aufgrund der hohen Schulden des Konzerns zustande, die Gläubiger waren nicht mehr bereit, den im Verfahren verhandelten Schulden von 23 Milliarden US-Dollar zuzustimmen und somit kam es zur Entscheidung für die Auflösung. Dies hat zu einem drastischen Einbruch des Aktienkurses des Unternehmens geführt, der Handel wurde somit vorerst gestoppt. Die Auswirkungen einer möglichen Abwicklung des Konzerns könnten den chinesischen Immobilienmarkt und die Finanzbranche stark beeinflussen.

Gemäß einem Bericht von www.finanzen.net, zeigt sich die chinesische Immobilienkrise in konzentrierter Form in China Evergrande. Diese Krise könnte Wellen schlagen und das Vertrauen in den chinesischen Immobilienmarkt weiter schwächen. Auch Banken und Unternehmen sind direkt von der Immobilienkrise betroffen, da viele chinesische Banken nicht bezahlte Schulden haben, die mit Immobilien oder Anleihen der Lokalregierungen verbunden sind. Des Weiteren haben viele Firmen aufgrund sinkender Immobilienwerte Liquiditätsprobleme. Die Abwicklung des Konzerns könnte die Märkte, denen die chinesische Regierung zuletzt wieder auf die Beine helfen wollte, erheblich beeinflussen und das Vertrauen in den Immobilienmarkt weiter untergraben.

Für die Gläubiger von China Evergrande, die im Ausland tätig sind, könnten die Aussichten eher schlecht stehen, viel von ihrem Geld wieder zu bekommen. Diese könnten möglicherweise gegen einen Insolvenzverwalter klagen, oder es müsste ein „Weißer Ritter“ auftauchen, also ein Investor mit dem nötigen Geld, um die Schulden umzubauen. Zudem könnte die chinesische Wirtschaft stark unter der Krise leiden, da der Immobilienbereich einen großen Anteil an der Wirtschaftsleistung Chinas ausmachte. Die Branche war bisher auch ein wichtiger Konjunkturtreiber und Anlaufpunkt für arbeitsuchende Uniabsolventen.

Trotz dieser Auswirkungen und der drohenden Auflösung von China Evergrande sieht der Chinawissenschaftler und Ökonom Markus Taube die Krise als beherrschbar für die chinesische Regierung an. Er betont, dass ein Großteil der Schulden des Konzerns bei inländischen Gläubigern liegt und nicht im Ausland platziert ist, was die Situation weniger brisant macht. Zudem sei die chinesische Wirtschaft staatlich gesteuert und die Regierung habe klare Hierarchien aufgebaut, welche Schulden zuerst bedient werden, was die Auswirkungen der Krise mildern könnte.

Insgesamt ist also davon auszugehen, dass die Auflösung von China Evergrande erhebliche Auswirkungen auf den chinesischen Immobilienmarkt und die Finanzbranche haben wird, jedoch könnte die staatliche Steuerung Chinas dazu beitragen, die Krise zu bewältigen und ihre internationalen Auswirkungen zu begrenzen.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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