
Chinas CO₂-Emissionen sind erstmals durch den Ausbau erneuerbarer Energien gesunken, was einen wichtigen Wendepunkt in der Umweltpolitik des Landes darstellt. Laut dem Bericht von nau.ch betrug der Rückgang der Emissionen in den letzten 12 Monaten etwa 1 Prozent, während im ersten Quartal 2025 ein Rückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beobachtet wurde.
Der Energiesektor verzeichnete sogar einen signifikanten Rückgang von 5,8 Prozent. Dies ist besonders bemerkenswert, da frühere Emissionsrückgänge oft mit schwachem Wirtschaftswachstum oder den Auswirkungen von Covid-Lockdowns in Verbindung gebracht wurden. Nun zeigen sich die positiven Effekte der umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien.
Wachstum Erneuerbarer Energien
Im vergangenen Jahr hat China mehr Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien in Betrieb genommen als der Rest der Welt zusammen. Im Jahr 2024 stagnieren die CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr, während sie in den letzten zehn Monaten konstant unter dem Vorjahresniveau blieben. Der Rückgang der Emissionen trotz steigenden Strombedarfs trifft etwa sechs Jahre früher ein als ursprünglich geplant. Gründe dafür sind der zügige Ausbau erneuerbarer Energien und Fortschritte in der Energieeffizienz in der Stahl- und Zementproduktion, wo die Emissionen um 3 Prozent beziehungsweise 11 Prozent sanktionsfrei gesenkt werden konnten.
Die kumulierte installierte Kapazität erneuerbarer Energien in China erreichte Ende 2024 beeindruckende 1,889 Milliarden Kilowatt, ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Kontext machten erneuerbare Energien bereits 56 Prozent der gesamten installierten Stromerzeugungskapazität aus. Insbesondere die Wind- und Solarkapazität überstieg zum ersten Mal die thermische Stromerzeugungskapazität aus fossilen Brennstoffen, die zusammen 1.482 Gigawatt ausmacht.
Zukunftsausblick
Die Prognosen des „Carbon Brief“ deuten darauf hin, dass die Emissionen im Energiesektor bis 2025 weiterhin sinken könnten. Dies ist relevant im Hinblick auf Chinas neues Fünfjahresprogramm und die internationale Wirtschaftspolitik. Laut den Vorgaben des Pariser Abkommens müssen die globalen Emissionen bis 2030 um 45 Prozent gesenkt werden, während im Jahr 2024 Rekordwerte verzeichnet wurden.
Die Erfolge Chinas in der Reduzierung der Emissionen könnten als Vorbild für andere Nationen dienen und zeigen, dass eine schnellere Dekarbonisierung möglich ist. Dennoch besteht die Herausforderung, dass trotz des Anstiegs der erneuerbaren Energien Probleme bei der Netzintegration daran hindern, dass Wind- und Solarenergie mehr als 22,5 Prozent des Stromverbrauchs ausmachen, obwohl sie über die Hälfte der installierten Kapazität darstellen. Die Nachfrage nach Strom stieg während Hitzewellen im August und September 2024, was zu einem Anstieg der Kohle- und Gasstromerzeugung führte.
Insgesamt ist Chinas Momentum in der Energiepolitik ein Schritt in die richtige Richtung, den das Land durch kontinuierliche Investitionen in kohlenstoffarme Technologien weiter vorantreiben möchte. Laut xpert.digital stiegen die Investitionen in den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie 2024 um 11 Prozent auf 2,1 Billionen US-Dollar, was den globalen Trend zur Green Economy unterstützt.