Die Commerzbank-Hauptversammlung, die am Dienstag stattfand, wurde von einigen Aktionären durch die Entscheidung, ein virtuelles Format zu wählen, gestört. Markus Kienle von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sah darin sogar einen Grund, den gesamten Vorstand nicht zu entlasten, obwohl dies in der Abstimmung kaum spürbar war. Die Vorstandsmitglieder wurden mit einer Mehrheit zwischen 95,76 Prozent und 96,39 Prozent entlastet. Trotzdem äußerte der SdK-Vertreter Bedenken hinsichtlich des bereits erfolgten geschäftlichen Umschwungs der Commerzbank und stellte die Frage, ob sie allein die kritische Größe für den Erfolg habe. Auch wurde die Beteiligung des Bundes an dem Institut kritisiert, und Vorsicht bei Aktienrückkäufen wurde empfohlen.
Der Vorstandsvorsitzende Manfred Knof vertrat die Ansicht, dass die Commerzbank zur richtigen Zeit zu alter Stärke zurückgefunden habe und auf dem Weg sei, eine eigenständige Bank zu werden. Er betonte die Bedeutung der Steigerung der Provisionserträge für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg, blieb jedoch vage, wenn es darum ging, wie dies erreicht werden soll. Er sprach lediglich von einem „Bündel von Maßnahmen“. Trotz der Störungen durch die Wahl des virtuellen Formats zeigte sich die Commerzbank zuversichtlich, ihre strategischen Ziele zu erreichen und weiterhin erfolgreich am Markt zu agieren.